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25 Jahre Oeko-Tex

Von Simone Preuss

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Die Oeko-Tex Gemeinschaft feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Grund genug für FashionUnited, die Entwicklungen und die Errungenschaften der letzten Jahre auf einen Blick zusammenzustellen.

„Die Bandbreite an Oeko-Tex Produkten in den Bereichen Prüfen, Zertifizieren und ProduktLabelling hat seit unserem Markteintritt 1992 deutlich zugenommen. Die globalen Themen und das Verbraucherverhalten haben sich seitdem aber mindestens genauso stark verändert“, kommentierte Anna Czerwinska, Head of Marketing and Communication bei Oeko-Tex, die letzten 25 Jahre.

Als Vorreiter auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit in der Textilindustrie hat Oeko-Tex erst vor kurzem eine einzigartige weltweite Studie zur Quantifizierung des Verbraucherverhaltens in Auftrag gegeben. Die Konsumenten-Studie mit dem Titel „The Key to Confidence: Consumers and Textile Sustainability—Attitudes, Changing Behaviors and Outlooks“ befragte mehr als 11.000 Verbraucher weltweit, um ihren Wissensstand über Nachhaltigkeit, Schadstoffe, ökologische Verantwortung und soziale Sicherheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Textilindustrie in Erfahrung zu bringen. Damit will Oeko-Tex „einen passenden Beitrag zu unserer Entwicklung in den vergangenen 25 Jahren sowie eine wertvolle Grundlage für eine erfolgreiche Gestaltung der nächsten 25 Jahre“ leisten.

Oeko-Tex blickt auf 25 Jahre Prüfen, Zertifizieren und Produkt-Labelling zurück

In einem Interview mit FashionUnited legte Oeko-Tex-Generalsekretär Georg Dieners jüngst dar, wie Oeko-Tex die Nachhaltigkeit fördern will. „Die größte Herausforderung wird in Zukunft darin liegen, die Verbraucher dahingehend zu sensibilisieren, dass schadstoffgeprüfte Textilien keine Selbstverständlichkeit sind und dass es wichtig ist, die Textilindustrie nachhaltiger zu gestalten. Schließlich haben wir nur diesen einen Planeten und nur dieses eine Leben. Alles fängt damit an, dass die Verbraucher bewusster einkaufen und Wert darauf legen, dass ihre Textilien zertifiziert sind. Nur so kann eine langfristige Umstellung erfolgen,“ sagte er.

Anfang des Jahres gab die internationale OEKO-Tex Gemeinschaft ihre Partnerschaft mit dem Programm Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) bekannt. Dies bedeutet, dass sie zusammen mit anderen ZDHC-Mitgliedern auf ein verantwortungsvolles Chemikalienmanagement und mehr Nachhaltigkeit und Transparenz in der textilen Kette hinarbeiten wird.

Das ZDHC-Programm begann im Jahr 2011 mit sechs führenden Marken (Adidas, C&A, H&M, Li Ning, Nike und Puma) und besteht heute aus 18 Partnern der Wertschöpfungskette, 8 Mitwirkenden und 22 unterzeichnenden Marken wie Burberry, Esprit, Gap und H&M, Inditex, Kering, Levi Strauss und Primark. Erst im Dezember 2016 schloss sich auch das China Textile Information Centre (CTIC) , Chinas staatliches Forschungsinstitut.

Ebenfalls Anfang des Jahres gab Oeko-Text die Neuregelungen für 2017 bekannt, zu denen Änderungen gehörten, die an den STeP Grenzwerttabellen, Made in Green und dem Standard 100 vorgenommen wurden. Konkret wurden die Grenzwerttabellen von STeP in Annex G1 und G2 des Standard-Dokuments überarbeitet und Annex D um das Kapitel „Hazardous Processes that should be avoided“ ergänzt.

Die größte Neuerung im Jahr 2016 betraf eine neue, von Oeko-Tex vergebene Zertifizierung für Lederwaren, die die Gemeinschaft im Dezember ankündigte und die ab 1. Januar 2017 in Kraft trat. „Der Leather Standard by Oeko-Tex trägt damit aus Verbrauchersicht zu einer hohen und effektiven Produktsicherheit bei und Hersteller von Lederwaren aller Produktionsstufen sind in der Lage, ihre schadstoffüberprüften Artikel auszuzeichnen, um dem Verbraucher im Handel eine verlässliche Entscheidungshilfe beim Kauf von Lederprodukten zu bieten“, kommentierte Oeko-Tex derzeit.

Zum 20. Bestehen im Jahr 2013 dachte sich die Gemeinschaft etwas Besonderes aus und vergab zum ersten Mal den „Sustainability Award“, der an fünf Unternehmen ging: Sung Hing Holding Limited aus China, Mattes & Ammann GmbH & Co. KG aus Deutschland, Veramtex S.A. aus Belgien, die YKK Corporation aus Japan und Lenzing aus Österreich. Der „Special Award for Sustainable Efforts“ ging an das indische Unternehmen Century Rayon.

Im gleichen Jahr lancierte Oeko-Tex ein neues Zertifikat, nämlich das Label „Sustainable Textile Production (STeP)“, das Marken, Handelsunternehmen und Hersteller erhalten, die nachhaltig produzieren und ihre Produktionsbedingungen transparent, glaubwürdig und leicht verständlich kommunizieren. Diese kann von Produktionsbetrieben aller Verarbeitungsstufen von der Faserherstellung über die Spinnerei und Weberei/Stickerei bis hin zu Veredlungsbetrieben und Konfektionären beantragt werden.

Wie schon vor 25 Jahren bei der Gründung im Jahr 1992 gilt nach wie vor, dass die Oeko-Tex-Standards Verbrauchern das Leben erleichtern: „Wir bieten den Verbrauchern auf unseren Labels einfache Statements, die ihnen deutlich machen, was die Produkte auszeichnet. Also: „ Standard 100 – geprüft auf Schadstoffe“ oder „ Made in Green - geprüft auf Schadstoffe und nachhaltig produziert“. Damit helfen wir, alle wesentlichen Informationen zu vermitteln - auch wenn es im Geschäft einmal schnell gehen muss. Ich denke in Zeiten eines regelrechten Siegeldschungels bieten wir den Verbrauchern damit einen wichtigen Mehrwert“, erklärte Dieners abschließend.

Fotos: Oeko-Tex

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