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Adidas-Chef warnt vor überzogenen Erwartungen

Von DPA

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Der Chef des Sportartikelherstellers Adidas warnt angesichts des aktuell guten Laufs vor überzogenen Erwartungen an die Zukunft. "Es wäre Naivität pur, die Dynamik fortzuschreiben, wie wir sie jetzt erleben", sagte Kasper Rorsted der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe).

Adidas rechnet 2017 mit dem nächsten Rekordjahr in Folge: So soll der Umsatz währungsbereinigt um 17 bis 19 Prozent steigen und der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft um 26 bis 28 Prozent. Die mittelfristigen Ziele bis 2020 liegen indes ohnehin niedriger. "Da wird es Jahre geben, die besser laufen und welche, die schlechter laufen", sagte Rorsted, bekräftigte aber: "Unser Ausblick für 2020 steht." Bis dahin soll der Umsatz währungsbereinigt im Schnitt pro Jahr um 10 bis 12 Prozent wachsen und der Gewinn um 20 bis 22 Prozent.

Zufrieden ist der Konzernchef mit dem Amerika-Geschäft. "Aber dort 30 Prozent Wachstum in jedem der nächsten Jahre zu erwarten, ist unrealistisch. Unser Ziel ist, den Umsatz der Marke Adidas bis 2020 auf 5 Milliarden Euro zu bringen. Das entspricht einem geringeren Wachstum als 30 Prozent pro Jahr." Adidas hatte vor einigen Jahren eine fulminante Aufholjagd in den USA gestartet und wächst derzeit dort schneller als Konkurrent Nike . Dies hatte auch die Aktie stark beflügelt. Das Wachstum für Adidas resultiere vor allem aus starken Marktanteilsgewinnen, sagte Rorsted. Die Sportartikelindustrie selbst lege derzeit in Amerika nur moderat zu.

In China, dem zweitwichtigsten Land für Adidas, profitiert der Konzern aktuell von dem guten Wirtschaftswachstum. "Käme es zu einer Abschwächung der Konjunktur, würden die Konsumenten immer noch eher zu Markenprodukten greifen", glaubt Rorsted. Die Aussichten für Adidas seien daher weiterhin gut, "aber auch hier werden wir das Wachstum, das wir 2017 sehen, in den nächsten Jahren nicht in dem Ausmaß beibehalten können", warnte er.

An der Börse sorgten die Aussagen des Konzernchef für Verkaufsdruck. Die gab im frühen Handel um 1,75 Prozent auf 185,25 Euro nach und rutschte ans Dax-Ende. Sie war in diesem Jahr allerdings extrem gut gelaufen und hatte zuvor seit Jahresbeginn um etwa ein Viertel an Wert zugelegt. Commerzbank-Analyst Andreas Riemann schrieb in einer Studie vom Freitag, dass sich die Aussagen von Rorsted mit den durchschnittlichen Wachstumserwartungen des Marktes deckten. Der Experte bestätigte seine Kaufempfehlung und beließ das Kursziel bei 226 Euro. (DPA).

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