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Adidas: das nachhaltigste Modeunternehmen der Welt

Von Simone Preuss

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Sportartikelhersteller Adidas ist eines der wenigen Modeunternehmen, die es in die Top 100-Liste der nachhaltigsten Unternehmen der Welt des Forschungsunternehmens Corporate Knights geschafft haben. Im letzten Jahr lagen die Herzogenauracher noch auf Platz 3, in diesem Jahr rutschten sie auf Platz 5 nach BMW, Dassault Systemes, Outotec und Commonwealth Bank of Australia.

Außer Adidas befinden sich nur drei andere Modeunternehmen im "2016 Global 100 Most Sustainable Corporations in the World Index", nämlich H&M auf Platz 20 (von Platz 75 im Vorjahr), dicht gefolgt von Marks & Spencer auf Platz 21 (von Platz 16 im Vorjahr) und Kering auf Platz 43 als Neueinsteiger. Kein Nike, kein Inditex, kein LVMH, kein Gap.

H&M, Marks & Spencer und Kering sind ebenfalls dabei

Um fair zu sein, sollte man die Auswahlkriterien des kanadischen Forschungsunternehmens Corporate Knights bedenken, das nur börsennotierte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 2 Milliarden US-Dollar aufnimmt. Das schließt schon einmal mittelgroße Modeunternehmen und im Privatbesitz befindliche aus und es folgen weitere strenge Kriterien.

Auf die ausgewählten Unternehmen werden vier Tests angewandt: Zum einen, ob sie mit der Angabepflicht zur Nachhaltigkeit in ihrem Land übereinstimmen; wenn sie nicht mindestens 75 Prozent ihrer Prioritätsindikatoren angeben, sind sie draußen. Dann geht es mit der F-Score zur finanziellen Lage weiter, um Unternehmen auszuschließen, deren Nachhaltigkeitsbemühungen zwar hoch sein mögen, sich aber vor dem finanziellen Aus befinden. Schließlich werden Produktkategorien wie 'Tabak' und 'Verteidigung vom Index ausgeschlossen. Der vierte und letzte Test prüft, ob Sanktionen im Nachhaltigkeitsbereich gegen ein Unternehmen vorliegen.

Die so übrig gebliebenen (großen) Unternehmen werden anhand von 12 Schlüssel-Leistungsindikatoren gemessen, und zwar in den Bereichen Produktivität von Energie, Kohlenstoff, Wasser und Abfallprodukten, Innovationskapazität, Steuerprozentsatz, Lohngefälle zwischen CEO und Arbeiter, Sicherheit am Arbeitsplatz, Mitarbeiterfluktuation, Mitarbeitervielfalt in der Führungsetage und der Verbindung von Vergütung und Nachhaltigkeit (die nicht bestehen sollte).

So gemessen erreichte BMW in diesem Jahr an erster Stelle eine Gesamtpunktzahl in allen 12 Kriterien von 80,10 Prozent; Adidas schaffte 73,10 Prozent (verglichen mit 72,60 Prozent im Vorjahr), H&M 68,3 Prozent (56 Prozent), Marks & Spencer 68,1 Prozent (66,60 Prozent) und Kering 63,7 Prozent.

Beachtet man auch die Prozentzahl im Jahr 2015, dann sieht man, dass Adidas und Marks & Spencer nicht etwa nachgelassen haben - im Gegenteil, beide verbesserten ihre Prozentzahl in diesem Jahr - sondern dass die Konkurrenz allgemein stärker wurde (Biogen, der Spitzenreiter 2015, erreichte 73,50 Prozent, was in diesem Jahr nur dem 5. Platz entsprochen hätte). Das heißt, dass H&M und Kering sich besonders gut geschlagen haben - H&M verbesserte sich um 13,3 Prozent beziehungsweise 55 Plätze und Kering schaffte gar den Neueinstieg in die Top 50.

Fürs nächste Jahr darf man gespannt sein, ob sich noch mehr Quereinsteiger aus dem Modebereich dazugesellen werden - potentielle Kandidaten gibt es jedenfalls genug.


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