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Adidas baut auf ein starkes Schlussquartal

Von DPA

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Der Sportartikelhersteller Adidas hofft nach einer Wachstumsverlangsamung im dritten Quartal auf einen Schlussspurt zum Jahresende hin. "Wir werden unser Wachstum im vierten Quartal wieder beschleunigen", versprach Adidas-Chef Kasper Rorsted am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalsbilanz. Neue Produkte und die ersten Initiativen rund um die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr sieht Rorsted dabei als Treiber. Der Konzern sei daher auch auf dem besten Weg, seine Gesamtjahresziele zu erreichen.

Zwischen Juli und September steigerte Adidas seinen Umsatz um 8,7 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Dabei machten sich Währungseffekte negativ bemerkbar, ohne die das Plus bei 12 Prozent gelegen hätte. In den Quartalen zuvor war Adidas noch stärker gewachsen und auch Analysten hatten auf mehr gehofft.

Am Aktienmarkt sorgten die Zahlen daher für Enttäuschung. JPMorgan-Analystin Chiara Battistini zufolge muss Adidas im vierten Quartal nun mindestens 20 Prozent mehr Umsatz machen als im Vorjahr, um seine ehrgeizigen 2017-Ziele zu schaffen. Die Papiere verloren zuletzt 3,37 Prozent. Nur die Titel von ProSiebenSat.1 liefen am Donnerstag im Dax noch schlechter.

Seit seinem Rekordhoch im August hat das Adidas-Papier jetzt fast zwölf Prozent verloren. Trotz der jüngsten Verluste stieg der Börsenwert des weltweit zweitgrößten Sportartikelherstellers in diesem Jahr um rund ein Fünftel - seit Anfang 2015 zog der Kurs um mehr als 200 Prozent an.

Im Vergleich zu Wettbewerbern wie Nike oder Under Armour, die derzeit unter der Schwäche vieler US-Händler leiden, steht Adidas aber gut da. In Nordamerika zogen die Umsätze im dritten Quartal währungsbereinigt um knapp 23 Prozent auf über eine Milliarde Euro an. Nike musste in seiner Heimat hingegen einen Umsatzrückgang verbuchen, Under Armour schockte jüngst mit einer Gewinnwarnung.

Zugute kommt den Franken, dass der Konzern vor allem bei großen Fachhändlern wie Foot Locker oder Dick's vertreten ist und zudem online viel verkauft. Die Pleiten vieler kleinerer US-Händler treffen eher die amerikanische Konkurrenz.

Wermutstropfen gab es aber auch bei Adidas. So gingen die Umsätze im Fußball und Basketball zurück. Das lag am Auslaufen zweier wichtiger Sponsorenverträge: dem mit dem britischen Premier-League-Club FC Chelsea und dem mit der US-Basketball-Liga NBA. Beide werden nun von Nike ausgerüstet.

Nachgelassen hat auch die Dynamik der Fitnessmarke Reebok, der Rorsted kurz nach seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr gleich einen Umbau verpasst hatte. Weil das Nordamerika-Geschäft schwächelt, wurden bislang gut 50 Läden geschlossen. Weitere Schließungen sollen noch kommen, so dass die US-Tochter 2018 in der Heimat wieder wächst.

Zu mehr Popularität bei den Frauen soll Reebok eine Kooperation mit Designerin Victoria Beckham verhelfen. Weiterhin schwach ist auch das Geschäft in Russland, wo Adidas seine Schließungswelle noch mal intensiviert hat. Knapp 200 Läden weniger will der Konzern bis Jahresende haben.

Starke Zuwächse verbuchte Adidas mit Artikeln zum Thema Laufen und Outdoor. Angesagt sind zudem die modischen Marken Originals und Neo. Adidas profitiert wie die gesamte Branche von einem größeren Gesundheitsbewusstsein bei den Verbrauchern. Hinzu kommt der Trend, dass Sportmode zunehmend im Alltag getragen wird.

Auftrumpfen konnte der Konzern beim Gewinn: Das Betriebsergebnis kletterte um rund 35 Prozent auf 795 Millionen Euro. Dabei hilft, dass der Konzern seine Kosten im Griff hat und viele Produkte verkauft, die eine hohe Marge bringen. Unter dem Strich verdiente Adidas mit 526 Millionen Euro gut 36 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Adidas. Danach soll der Umsatz währungsbereinigt um 17 bis 19 Prozent steigen. Beim Betriebsergebnis hat sich der Konzern eine Steigerung von 24 bis 26 Prozent vorgenommen. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft soll um 26 bis 28 Prozent auf 1,36 Milliarden bis 1,39 Milliarden Euro zunehmen. (dpa)

Foto: Adidas Website

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