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Adidas kann 2015 wieder auftrumpfen

Von DPA

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Europas größter Sportartikelhersteller Adidas hat derzeit wieder einen guten Lauf. Anhand der bereits veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen hat der Nike- und Puma-Konkurrent das Jahr 2015 besser abgeschlossen als von Analysten gedacht. Auch für das laufende Jahr hat sich der Vorstand ehrgeizige Ziele gesetzt: Der währungsbereinigte Umsatz sowie das Betriebsergebnis sollen jeweils zweistellig zulegen. Damit ist Adidas optimistischer als zuvor. Wie genau die Franken ihre Ziele erreichen wollen, werden sie am Donnerstag (3. März) bei der Bilanzpressekonferenz vorstellen.

Bekannt ist bereits, dass 2015 der Umsatz nach ersten Berechnungen um 16 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro gestiegen ist. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft legte voraussichtlich um 12 Prozent auf 720 Millionen Euro zu, wie Adidas Mitte Februar mitgeteilt hatte. Herausgerechnet sind bei dieser Kenngröße Wertberichtigungen in Höhe von 34 Millionen Euro im Zusammenhang mit Russland und Lateinamerika.

Unklar ist noch das Betriebsergebnis. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten rechnen hier mit einer Steigerung um 15 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Das auf die Anteilseigner entfallende Nettoergebnis dürfte um gut 40 Prozent auf 694 Millionen Euro zugelegt haben. Die Aktionäre sollen ebenfalls stärker bedacht werden. Im Schnitt gehen die Schätzungen von einer Dividende in Höhe von 1,62 Euro aus nach 1,50 Euro im Vorjahr.

Noch 2014 hatte sich der in diesem Jahr ausscheidende Konzernchef Herbert Hainer viel Schelte anhören müssen, nachdem er die Gewinnziele des Konzerns deutlich korrigieren und etliche - auch hausgemachte - Rückschläge einstecken musste. Adidas hatte den Kontakt zum Verbraucher verloren, was sich unter anderem auf dem hart umkämpften aber für die Industrie sehr wichtigen US-Markt rächte. Hier musste der Konzern seine Position als Nummer zwei an den wesentlich kleineren Konkurrenten Under Armour abgeben. Hinzu kamen Probleme in der Golfsparte und negative Währungseffekte.

Einige Schwachstellen ist Adidas inzwischen angegangen. Der Konzern tüftelt an neuen Designs und Produkten, verpflichtete mehr Stars, baute das Ladennetz aus und investierte kräftig ins Marketing. Dies hat sich 2015 bereits ausgezahlt. Im vierten Quartal beschleunigte sich dem Konzern zufolge die Dynamik in Nordamerika, auch in Westeuropa lief es gut. Die meisten Schwellenländer einschließlich China wuchsen zweistellig. Unklar ist weiterhin, wie es mit der Golftochter Taylormade weitergeht. Die Sparte musste zuletzt immer wieder umgebaut werden. Auch der russische Markt ist nach wie vor ein Unsicherheitsfaktor.

Im laufenden Jahr soll die Fußballweltmeisterschaft in Frankreich für einen neuen Rekord beim Fußballumsatz sorgen. Adidas hat von allen Ausrüstern die meisten Teams im Rennen. Auch die Olympischen Spiele sollen Impulse liefern. Allerdings dürfte der Kostendruck wegen höherer Beschaffungskosten und des starken US-Dollars zunehmen. Die operative Marge soll 2016 aber mindestens stabil bleiben. (DPA)

Adidas