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Adidas' „Key Cities" ohne deutsche Metropole

Von Reinhold Koehler

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Der Sportartikelkonzern Adidas setzt in seiner strategischen Ausrichtung künftig ganz auf die Bevölkerung großer, prosperierender Großstädte. Schließlich leben bereits heute 50 Prozent der globalen Bevölkerung in Städten und 80 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung wird in den Metropolen erzeugt.

Die urbanen Zentren spielten eine entscheidende Rolle, wenn es darum gehe, Trends zu schaffen, globale Marken zu prägen und Markenbegehrlichkeit aufzubauen, so das Unternehmen. Aus diesem Grund habe man – basierend auf ihrem weltweiten Einfluss, ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und ihrer Relevanz für Sport und Straßenkultur – sechs globale Key Cities definiert, in denen man künftig besonders aktiv sein wolle, so die Begründung. c Deutsche Großstädte scheinen jedoch nicht relevant genug zu sein, um in Adidas’ Liste der sechs wichtigsten Städte aufgenommen zu werden. Noch nicht einmal Berlin, das als Trendmotor und Kreativ-Metropole gilt und als eine der wenigen Regionen Deutschlands auch in Zukunft stark wachsen wird, schafft es, von Adidas als „Key City“ anerkannt zu werden. Stattdessen setzt das Unternehmen auf Los Angeles, New York, London, Paris, Schanghai und Tokio.

Geschäft in Metropolen soll sich verdoppeln

Der Konzern will sich eigenen Angaben zufolge auf diese sechs Städte fokussieren und sie als Vorbilder für die restliche Welt nehmen. Hier will Adidas „überproportional in Marketing und Einkaufserlebnisse investieren“, um die Marke optimal darzustellen und erlebbar zu machen. Mithilfe eines „integrierten Marken- und Geschäftsökosystems“, das das Markenerlebnis an allen relevanten Berührungspunkten mit Konsumenten verbessern soll, will der Konzern in diesen Städten seine Mitbewerber in puncto Marktanteil und Weiterempfehlungsrate übertreffen.

Der Konzern geht davon aus, in den nächsten fünf Jahren sein Geschäft in jedem dieser urbanen Zentren, auch aufgrund seines starken Fokus auf wichtige Kategorien, zu verdoppeln.

„Der Einfluss, den große Metropolen auf Trends und Marken haben, kann gar nicht genug betont werden. Der Erfolg globaler Marken entscheidet sich in den globalen Metropolen. Wenn wir auch in Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen wir in den Key Cities gewinnen“, so Christopher Williams, Vice President Commercial Planning and Development bei Adidas. Er ist sich sicher: „Dank unseres Fokus auf Key Cities können wir unsere Kategorien in den richtigen Bereichen aktivieren und mit den Communities in den relevantesten Gegenden interagieren. All dies stellt sicher, dass unsere Marken dort brillieren, wo sie den stärksten Einfluss auf die Markenattraktivität haben. Von diesen Key Cities aus verbreitet sich die Markenwahrnehmung dann durch den sogenannten ‚Halo‘-Effekt auf die restliche Welt.“

Ob dieser sogenannte „Halo-Effekt“ auch in Deutschland ankommen wird, ist jedoch durchaus fraglich. Gerade Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München haben schließlich längst den Anspruch, selbst stilbildend zu sein. Gerade Berlin sieht sich hier als sozio-kulturelles Vorbild für die Welt und strebt immer stärker nach globaler Relevanz. Warum Adidas der deutsche Markt, der immerhin einer der größten weltweit ist, in seinen Zukunftsplanungen ganz außer Acht lässt, ist daher schwer nachzuvollziehen.

Foto: Adidas

Adidas