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Adidas zahlt wieder mehr Dividende

Von DPA

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Adidas-Chef Herbert Hainer drückt in den letzten Monaten seiner Amtszeit noch einmal aufs Tempo. Der währungsbereinigte Umsatz sowie der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft sollen im laufenden Jahr um 10 bis 12 Prozent steigen, kündigte er am Donnerstag bei Vorstellung der Bilanz in Herzogenaurach an. Er konkretisierte damit die bisherige Prognose eines zweistelligen Wachstums. Nachdem sie zuletzt deutlich besser als der Markt gelaufen war, gehörte sie am Donnerstag zu den Dax-Verlierern.

Die Auftragsbücher seien über alle Kategorien hinweg gut gefüllt, sagte Hainer. Alle Marken stünden in den Startlöchern für die in diesem Jahr anstehenden Sport-Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich oder die Olympischen Spiele in Brasilien. Der Nike- und Puma-Konkurrent hatte sich im vergangenen Jahr ordentlich strecken müssen, nachdem 2014 durch Probleme im Golfgeschäft und Fehler auf dem US-Markt der Gewinn eingebrochen war. Auch der Verfall des russischen Rubel belastete.

Der langjährige Vorstandschef musste für das schlechte Ergebnis viel Kritik einstecken und die ohnehin anstehende Suche nach seinem Nachfolger wurde intensiviert. Seit Anfang dieses Jahres steht fest, dass ihn Henkel-Chef Kasper Rorsted Hainer im Oktober beerben.

"2015 ist das perfekte Beispiel eines erfolgreichen Comebacks im Sport", resümierte Hainer. "Als Konzern sind wir heute stärker und besser in Form als je zuvor." Im abgelaufenen Jahr kletterte der Umsatz wegen guter Geschäfte rund um die Hausmarke Adidas und einer starken Nachfrage aus Märkten wie Westeuropa und China um 16 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 10 Prozent. Mit Ausnahme von Russland, wo nach wie vor der Rubel belastet und Läden geschlossen wurden, konnte Adidas in allen Märkten zulegen.

Adidas setzt 2016 auf weiteres Wachstum - Aktie gibt dennoch nach

Das Betriebsergebnis verbesserte sich 2015 um knapp ein Fünftel auf 1,1 Milliarden Euro und der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss um 29 Prozent auf 634 Millionen Euro. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft und ohne den Einfluss von Wertberichtigungen, auf den Adidas seine Prognose bezieht, zog um 12 Prozent auf 720 Millionen Euro an. Die Aktionäre, die für 2014 noch mit einer stabilen Dividende Vorlieb nehmen mussten, sollen für 2015 mit 1,60 Euro je Aktie zehn Cent mehr bekommen.

Das Wachstum im Konzern kam von der Hauptmarke Adidas, aber auch die Fitnesstochter Reebok konnte zulegen. Trübe sieht es nach wie vor im Golfgeschäft aus. Der Umsatz der Tochter Taylormade-adidas Golf ging währungsbereinigt um 13 Prozent zurück. Die Sparte hat nun bereits zwei schwere Jahre hinter sich und wird immer weiter umgebaut. Das liegt zum einen daran, dass der Golfmarkt insgesamt schwächelt, aber auch daran, dass Adidas viele Jahre stark in Golf expandiert hat und daher unter der Marktschwäche mehr leidet als andere Wettbewerber.

Vergangenes Jahr hatte Adidas Taylormade auf den Prüfstand gestellt und dabei auch den Verkauf einzelner Golfmarken in Betracht gezogen. Bis Ende März will der Konzern eine Entscheidung darüber fällen, wie es mit der Tochter weitergeht. Ein Problem im laufenden Jahr sind auch die steigenden Beschaffungskosten, ausgelöst durch ein ungünstiges Verhältnis vom Euro zum US-Dollar aber auch durch steigenden Löhne in Asien, wo Adidas seine Waren zum größten Teil herstellen lässt. Adidas will dies kontern durch Einsparungen, teurere Produkte oder den Ausbau eigener Läden. Die operative Marge soll im laufenden Jahr daher mindestens stabil bleiben.

Die Aktie gab im frühen Handel nach. Nach Handelsbeginn lag das Papier mit etwa einem halben Prozent im Minus. Trotz des Abschlags am Donnerstag ist die Aktie mit einem Plus von knapp neun Prozent im bisherigen Jahresverlauf der mit Abstand beste Wert im deutschen Leitindex - neben Adidas gibt es mit Vonovia nur noch einen weiteren Wert, der es seit Ende 2015 überhaupt ins Plus geschafft hat. (DPA)

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