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Ahlers: Halbjahresgewinn sinkt auf null

Von Jan Schroder

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Die Folgen der Russlandkrise haben dem Bekleidungskonzern Ahlers AG im ersten Halbjahr 2014/15 die Zahlen verdorben: Das Unternehmen musste einen empfindlichen Umsatzrückgang hinnehmen, der Gewinn brach ein. Im zweiten Halbjahr dürfte sich die Situation nicht verbessern, außerdem werden die Kosten der Einstellung des Labels Gin Tonic das Ergebnis belasten. Der Vorstand korrigierte daher seine Ergebnisprognose nach unten. Er rechnet nun damit, dass der Jahresüberschuss deutlicher sinken wird, als bisher erwartet worden war.

In den ersten sechs Monaten, die am 31. Mai endeten, erwirtschaftete Ahlers einen Konzernumsatz in Höhe von 118,1 Millionen Euro, was einen Rückgang um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete. Im wichtigen Premiumsegment sanken die Erlöse um 2,9 Prozent auf 76,8 Millionen Euro. „Die Hauptursache dafür ist der Umsatzrückgang der Marken Pierre Cardin und Baldessarini in Russland und der Ukraine“, erklärte das Unternehmen. Wegen ihrer starken Marktposition seien beiden Labels besonders stark von den Problemen in der Region betroffen gewesen. In allen übrigen Märkten konnten sie sich gut behaupten und ihren Umsatz um 2,5 Prozent verbessern.

Im Segment Jeans & Workwear, in dem unter anderem die Marke Pioneer geführt wird, sank der Umsatz um 7,8 Prozent auf 32,1 Millionen Euro. Auch hier machten sich die Auswirkungen der Russlandkrise negativ bemerkbar, außerdem ging der Umsatz mit dem „letzten großen Private-Label-Kunden“ des Unternehmens deutlich zurück.

Die Erlöse im Bereich Men’s & Sportswear schrumpften um 8,0 Prozent auf 9,2 Millionen Euro. Zuwächse der Marke Jupiter konnten die Folgen der weiteren Verkleinerung des Einzelhandelsnetzwerkes von Gin Tonic nicht kompensieren. Inzwischen hat der Konzern beschlossen, die Vertriebstätigkeit von Gin Tonic zum Jahresende komplett einzustellen. Die Sommerkollektion für 2016 soll allerdings planmäßig ausgeliefert werden.

Für das zweite Halbjahr erwartet Ahlers keine Trendwende

Der Umsatzrückgang ließ das Ergebnis einbrechen: Der Betriebsgewinn rutschte um 77,4 Prozent von 3,1 auf 0,7 Millionen Euro ab. „Gestiegene Kosten für den Ausbau der Vertriebsaktivitäten in den Märkten Frankreich, Spanien und Belgien sowie die Einsparungen aus der Restrukturierung von Gin Tonic glichen sich weitgehend aus“, erklärte das Unternehmen. Unter dem Strich stand letztlich ein ausgeglichenes Ergebnis. Im Vorjahr hatte Ahlers noch einen Halbjahresüberschuss in Höhe von 1,7 Millionen Euro erzielt.

Auch die Aussichten für den Rest des Jahres sind alles andere als rosig, zeichnet sich in den kommenden Monaten zeichnet sich keine Besserung ab. Angesichts der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Probleme in Russland und der Ukraine rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatzrückgang um „mindestens fünf Prozent“ im gesamten Geschäftsjahr. „In Russland dürfte Ahlers auch im zweiten Halbjahr fünfzig Prozent seiner Umsätze verlieren“, erklärte das Unternehmen.

Da zudem im Zusammenhang mit der Einstellung von Gin Tonic hohe Kosten anfallen, die im zweiten Halbjahr verbucht werden, musste die Konzernleitung ihre Gewinnerwartungen zurückschrauben. Hatte sie bisher mit „einem stabilen bis leicht rückläufigen Ergebnis“ im laufenden Jahr gerechnet, geht sie nun davon aus, dass die Ergebnisse „deutlich stärker zurückgehen als ursprünglich erwartet“.

Foto: Baldessarini

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