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Besser als befürchtet: Michael Kors überrascht im dritten Quartal

Von Jan Schroder

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Auf den ersten Blick sahen die Quartalszahlen, die das US-amerikanische Modehaus Michael Kors am Dienstag vorlegte, nicht sonderlich begeisternd aus. Aber nachdem das Unternehmen zuvor merklich geschwächelt hatte, fielen sie immerhin deutlich besser aus, als von Marktexperten befürchtet worden war. Den Anlegern genügte das: Der Aktienkurs von Michael Kors sprang umgehend um mehr als zwanzig Prozent.

Im dritten Quartal, das am 26. Dezember endete und damit die wichtige Vorweihnachtszeit einschloss, erwirtschaftete Michael Kors einen Umsatz in Höhe von 1,40 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Verbesserung um 6,3 Prozent, obwohl der starke US-Dollar die Wachstumsrate drückte. Währungsbereinigt stiegen die Erlöse sogar um 9,9 Prozent.

Während die Nachfrage in der Heimat verhalten blieb, wuchs der Umsatz im Ausland kräftig

In der Heimat, wo die Marke schon länger mit Übersättigungseffekten zu kämpfen hat, wurde das Vorjahresniveau nur knapp übertroffen: Die Region Americas meldete lediglich ein geringes Wachstum (+0,4 Prozent, währungsbereinigt +1,6 Prozent) auf 1,06 Milliarden US-Dollar. Sehr viel besser sah es in Übersee aus, obwohl sich die Wechselkurseffekte dort besonders negativ bemerkbar machten: In Europa stieg der Umsatz um 14,3 Prozent (währungsbereinigt +29,1 Prozent) auf 276,0 Millionen US-Dollar, in Japan sogar um 59,1 Prozent (währungsbereinigt +68,0 Prozent) auf 25,5 Millionen US-Dollar. Anders als in Nordamerika hat das Unternehmen hier sein Potenzial noch nicht ausgereizt.

Trotz negativer Währungseffekte und des hohen Preisdrucks auf dem Heimatmarkt sank die Bruttomarge nur geringfügig von 60,9 auf 59,5 Prozent. Der Bruttogewinn stieg daher um vier Prozent auf 832,0 Millionen US-Dollar. Das operative Ergebnis ging wegen höherer Betriebskosten, die unter anderem aus der Auslandsexpansion resultierten, um 2,2 Prozent auf 409,3 Millionen US-Dollar zurück, der Nettoquartalsgewinn nach Minderheitenanteilen schrumpfte um 3,0 Prozent auf 294,6 Millionen US-Dollar. Analysten hatten im Vorfeld allerdings ein deutlich schwächeres Ergebnis erwartet.

Michael Kors konnte beim Umsatz und Ergebnis die Erwartungen übertreffen

Zu verdanken hatte Michael Kors die vergleichsweise positiven Zahlen seiner Retail-Sparte. Die Eröffnung von 114 neuen Läden im Laufe der vorigen zwölf Monate und Zuwächse im Online-Geschäft ließen den Einzelhandelsumsatz um 11,1 Prozent (währungsbereinigt +15,7 Prozent) auf 766,2 Millionen US-Dollar anwachsen. Auf vergleichbarer Fläche gingen die Erlöse in den stationären Stores um 0,9 Prozent zurück, währungsbereinigt stiegen sie um 2,0 Prozent. Der Großhandelsumsatz sank um 0,3 Prozent (währungsbereinigt +3,0 Prozent) auf 575,5 Millionen US-Dollar, die Lizenzeinnahmen stiegen um 8,4 Prozent auf 55,8 Millionen US-Dollar.

Konzernchef John Idol zeigte sich mit den vorgelegten Zahlen zufrieden: „Wir haben beim Umsatz, bei den Einzelhandelserlösen auf vergleichbarer Fläche und beim Ergebnis unsere Erwartungen übertroffen“, erklärte der CEO und Chairman des Unternehmens. Für „langfristiges Wachstum“ soll nun die Fortsetzung der aktuellen Strategien sorgen. Idol nannte dabei namentlich den Ausbau der digitalen Plattform und der Omnichannel-Angebote, die Erweiterung des Männersortiments und die Expansion im Ausland.

Foto: Michael Kors
Michael Kors