Burberry: Schwaches Pfund beflügelt Halbjahresumsatz
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Der britische Modekonzern Burberry plc. hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2016/17 seinen Umsatz steigern können. Das teilte das Unternehmen am Dienstag in einem Zwischenbericht mit. Dabei profitierten die Briten vom Wertverfall der Berichtswährung. Das schwache Britische Pfund sorgte unter anderem dafür, dass die Kauflaune ausländischer Touristen in Großbritannien deutlich stieg.
Insgesamt erwirtschaftete der Konzern im ersten Halbjahr, das am 30. September endete, einen Umsatz in Höhe von 1,16 Milliarden Britischen Pfund (1,29 Milliarden Euro). Das bedeutete eine Steigerung um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse allerdings um vier Prozent.
Im eigenen Einzelhandel konnte Burberry in Teilen Asiens und der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, Fortschritte machen. Insgesamt stiegen die Retail-Erlöse um elf Prozent (währungsbereinigt +2 Prozent) auf 859 Millionen Britische Pfund. Auf vergleichbarer Fläche erreichte der Einzelhandelsumsatz nach einem Aufschwung im zweiten Quartal (+2 Prozent) das Vorjahresniveau.
In der Region EMEA wuchs der Einzelhandelsumsatz flächenbereinigt um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz. Beflügelt wurde er durch einen deutlichen Aufschwung in Großbritannien. Dort seien die Retail-Erlöse aufgrund des Kursverfalls des Pfunds im zweiten Quartal flächenbereinigt um dreißig Prozent gestiegen, erklärte das Unternehmen. In wichtigen Märkten auf dem Kontinent, die nicht vom Währungseffekt profitierten, sei die Nachfrage hingegen weiter „schwach“ gewesen.
In Hongkong und den USA hat Burberry weiterhin Probleme
Im asiatisch-pazifischen Raum sank der Einzelhandelsumsatz auf vergleichbarer Fläche um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz. Das lag allerdings ausschließlich an weiteren deutlichen Rückgängen in Macao und Hongkong, wo die Erlöse um einen zweistelligen Prozentsatz schrumpften. Bereinigt um diese beiden Märkte wäre der Retail-Umsatz in der Region angesichts guter Geschäfte in Kontinentalchina leicht gestiegen, erklärte Burberry. Auch in der Region Americas gingen die Einzelhandelserlöse flächenbereinigt zurück. Die Nachfrage von Einheimischen habe sich „uneinheitlich“ entwickelt, die Erlöse im Touristengeschäft seinen um einen zweistelligen Prozentsatz gesunken, teilte das Unternehmen mit.
Der Großhandelsumsatz sank um sechs Prozent (währungsbereinigt -14 Prozent) auf 287 Millionen Britische Pfund. Damit entsprachen die Zahlen in etwa den Erwartungen. Die Lizenzeinnahmen schrumpften um 51 Prozent (währungsbereinigt -54 Prozent) auf 13 Millionen Britische Pfund. Auch das war keine Überraschung, hatte der Konzern doch seine Lizenzen für den japanischen Markt auslaufen lassen.
Angesichts der vorliegenden Zahlen sah die Konzernleitung keinen Grund, etwas an ihren Jahresprognosen zu ändern. Der ausgewiesene Gewinn könnte allerdings angesichts des anhaltenden Kursverfalls des Pfundes deutlich höher ausfallen als erwartet. Beim um Sondereffekte und Wechselkursveränderungen bereinigten Ergebnis vor Steuern hielt das Management an seiner Prognose fest.
Foto: Burberry via Facebook