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Coach kauft Stuart Weitzman

Von Jan Schroder

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Dass der US-amerikanische Lederwarenspezialist Coach Inc. an der Übernahmen des Schuhlabels Stuart Weitzman arbeitete, war seit längerem bekannt gewesen. Am Dienstag meldete der Konzern Vollzug: Weit über eine halbe Milliarde US-Dollar lässt sich Coach den Neuzugang kosten, mit dem er sich ein starkes Standbein im Damenschuhsegment verschafft. Die Transaktion soll im Mai abgeschlossen werden.

Coach zahlt dem bisherigen Eigentümer, dem Finanzinvestor Sycamore Partners, einen Festbetrag von etwa 530 Millionen US-Dollar für die Stuart Weitzman Holdings LLC. Hinzu kommen erfolgsabhängige Nachzahlungen. Sollte Stuart Weitzman in den kommenden Jahren im Kaufvertrag festgelegte Umsatzziele erreichen, würden insgesamt bis zu 44 Millionen US-Dollar zusätzlich fällig werden.

Das Managementteam um Creative Director Stuart Weitzman und CEO Wayne Kulkin wird seine Arbeit fortsetzen. Damit sei eine „reibungslose Integration“ in den Konzern gewährleistet, sagte Victor Luis, der CEO von Coach. Zudem hofft er darauf, dass das Gesamtunternehmen von den besonderen Kenntnissen im Schuhgewerbe profitieren wird, die das Führungsteam von Stuart Weitzman mitbringt.

Die Übernahme des Damenschuhlabels, mit dem der Handtaschenspezialist Coach sein Portfolio ergänzen will, könnte bis zu 577 Millionen US-Dollar kosten

Mit der Akquisition will der Konzern sein Angebot abrunden, das bisher vor allem von Handtaschen und anderen Lederaccessoires bestimmt wird. Schon zuletzt waren in Coach-Boutiquen Schuhabteilungen eingerichtet worden, nun besitzt das Unternehmen in diesem Segment eine etablierte, zugkräftige Marke. „Stuart Weitzman ist ein führendes amerikanisches Designerschuhlabel mit soliden Wachstumsraten, das noch großes Potenzial im In- und Ausland hat“, sagte Luis.

Zudem wird der Zukauf den Umsatz des Konzerns deutlich erhöhen. Stuart Weitzman konnte in den vergangenen Jahren stetig wachsen und kam im vergangenen Geschäftsjahr auf Erlöse in Höhe von etwa 300 Millionen US-Dollar. Die Marke wird derzeit weltweit in mehr als 70 Ländern angeboten, sie verfügt über 71 Boutiquen, 18 Shop-in-Shop-Flächen und eigene Online-Stores in den USA, Kanada, Europa und Hongkong.

Coach erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von 4,81 Milliarden US-Dollar, fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Derzeit steckt der Konzern nach einer wirtschaftlichen Durststrecke in einem umfassenden Restrukturierungsprozess, mit dem die Begehrlichkeit der Marke wieder gesteigert werden soll. Der Zukauf von Stuart Weitzman soll die Neuerfindung abrunden.

Außerdem erhält die Schuhmarke durch die Übernahmen neue Wachstumsmöglichkeiten - nicht zuletzt durch Synergieeffekte, etwa die Nutzung der bestehenden globalen Infrastruktur des neuen Mutterkonzerns. „Mit Coach haben wir einen strategischen Partner gefunden, der unsere Kultur respektiert und die nötigen Dimensionen, Ressourcen und internationalen Erfahrungen besitzt, um uns zu ermöglichen, das gesamte Potenzial der Marke auszuschöpfen“, sagte Stuart Weitzman.

Fotos: Stuart Weitzman, Coach
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