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Erfolgreicher Sparkurs: Tom Tailor verringert Quartalsverlust

Von Jan Schroder

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Der Hamburger Bekleidungskonzern Tom Tailor Group hat in den ersten drei Monaten des Jahres seinen Umsatz stabil gehalten und sich beim Ergebnis verbessert: Der Verlust fiel nicht mehr so hoch aus wie im Vorjahresquartal. Das Unternehmen, das sich derzeit einem umfassenden Restrukturierungsprogramm namens RESET unterzieht, erklärte in einer Mitteilung, es sei „solide“ in das neue Geschäftsjahr 2017 gestartet. Die eingeleiteten „Initiativen zur Verbesserung von Effizienz und Ertragskraft“ hätten zu ersten Kostensenkungen geführt.

Der Konzernumsatz erreichte im ersten Quartal mit 218,9 Millionen Euro exakt das Vorjahresniveau. Die Dachmarke Tom Tailor konnte erneut zulegen: Ihre Erlöse stiegen um 0,8 Prozent auf 152,3 Millionen Euro. Dafür sorgten Zuwächse im Großhandelsgeschäft (+0,2 Prozent, 87,5 Millionen Euro) und im eigenen Einzelhandel (+1,4 Prozent, 64,8 Millionen Euro) bei. „Hierzu trug vor allem eine positive Entwicklung in einigen Auslandsmärkten bei, während die Aktivitäten in Deutschland durch die laufende Restrukturierung beeinflusst wurden“, erklärte das Unternehmen. So seien „unter anderem verstärkt Altwarenbestände über die Tom Tailor Outlets abgebaut“ worden, was sich „leicht negativ auf die Rohertragsmarge auswirkte“.

Bei Bonita, der zweiten Dachmarke des Konzerns, sank der Umsatz um 1,7 Prozent auf 66,6 Millionen Euro. Das Unternehmen begründete den Rückgang mit Filialschließungen im Rahmen des laufenden Sparprogramms. Das Quartal habe bei Bonita „im Zeichen der Fokussierung auf das Kerngeschäft“ gestanden. So wurden unter anderem die Warenbestände der Linie Bonita Men abverkauft, die eingestellt werden soll.

Beim Ergebnis machten sich die Sparmaßnahmen positiv bemerkbar: So stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 38,2 Prozent auf 8,7 Millionen Euro. Dementsprechend konnte der Nettoquartalsverlust deutlich reduziert werden. Er sank um 26,1 Prozent von 8,8 auf 6,5 Millionen Euro.

Vorstandschef Heiko Schäfer sieht Tom Tailor „sowohl bei der Geschäftsentwicklung als auch bei unserer Neuausrichtung im Plan“

„Nach einem soliden Jahresauftakt liegen wir sowohl bei der Geschäftsentwicklung als auch bei unserer Neuausrichtung im Plan“, erklärte Vorstandschef Heiko Schäfer, in einer Mitteilung. „Gleichzeitig arbeiten wir mit Hochdruck weiter an der Stärkung unserer Marken und bereiten uns für die Zeit nach Abschluss des RESET-Programms vor. Im ersten Quartal sind erste wirtschaftliche Effekte aus der Neuausrichtung erkennbar, es liegt jedoch noch viel Arbeit vor uns.“

Finanzvorstand Thomas Dressendörfer ergänzte, der Konzern mache „bei der Umsetzung unserer RESET-Initiativen sehr gute Fortschritte“ und wolle „die Restrukturierung schnellstmöglich abschließen“. Trotzdem bleibe 2017 ein „Übergangsjahr“.

Seine Umsatzerwartungen für das laufende Jahr musste das Management aber nach unten korrigieren. Begründet wurde dies mit der strategischen Entscheidung, eine Lizenzvereinbarung mit der Kids Fashion Group über die Produktion und Vermarktung der Linie Tom Tailor Kids abzuschließen. „Den künftig im Rahmen dieser Partnerschaft anfallenden Lizenzerträgen steht der Wegfall der Umsätze aus dem bisherigen eigenen Vertrieb der Marke gegenüber“, erläuterte das Unternehmen. So rechnet es nun mit einem leichten Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die Ergebnisprognose wurde nicht angetastet. So erwartet der Vorstand weiterhin einen „starken Anstieg“ beim EBITDA.

Foto: Tom Tailor
Tom Tailor