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Erster Versuch gescheitert: Laurèl will zweite Gläubigerversammlung einberufen

Von Jan Schroder

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Die Versammlung der Anleihegläubiger von Laurèl endete am Montag ohne Ergebnis: Es hatten sich nicht genügend Anleger am Firmensitz in Aschheim bei München eingefunden, daher konnten keine Beschlüsse gefasst werden. Das finanziell angeschlagene Modehaus will nun zu einem zweiten Treffen einladen und erwägt, den Gläubigern weitreichende Zugeständnisse zu machen.

Die erste Versammlung sei „nicht beschlussfähig“ gewesen, da „die notwendige Präsenz von fünfzig Prozent der ausstehenden Schuldverschreibungen nicht erreicht wurde“, teilte das Unternehmen mit. Laurèl hatte die Veranstaltung nach unerwartet schwachen Resultaten einberufen. Vor allem Schwierigkeiten im Russlandgeschäft hatten im abgelaufenen Geschäftsjahr für tiefrote Zahlen gesorgt.

Angesichts der prekären Finanzlage sollten die Zeichner am Montag über eine Umstrukturierung der Anleihe abstimmen. Zu den neuen Konditionen, mit denen sich das Unternehmen Luft verschaffen will, zählen unter anderem eine Laufzeitverlängerung um drei Jahre, eine Aussetzung der Zinszahlung für die laufende Zinsperiode und eine Verringerung der Verzinsung für die drei folgenden Zinsperioden. Die Vorschläge waren bei Gläubigervertretern auf harsche Kritik gestoßen. Sie forderten insbesondere eine besser Absicherung der Anleiheschulden.

Höhere Sicherheit und Bonuszahlungen: Laurèl will den Anleihegläubigern Zugeständnisse machen

Nach dem Scheitern der ersten Versammlung und Gesprächen mit dem Anwalt Christian Gloeckner, der als gemeinsamer Vertreter für die Anleihegläubiger kandidiert, erwägt das Unternehmen nun, den Anlegern Zugeständnisse zu machen. „Die Sanierung ist alternativlos. Gleichzeitig wollen wir uns den Vorstellungen der Investoren nicht verschließen, für deren Belange sich Rechtsanwalt Gloeckner mit seinen Vorschlägen stark gemacht hat“, sagte Laurèl-Geschäftsführer Dirk Reichert. Vorstellbar sei, „den Investoren zusätzliche Sicherheiten zu gewähren sowie insbesondere für ihren einmaligen Zinsverzicht beziehungsweise die folgende Zinsreduzierung zusätzliche Bonuszahlungen ab dem Zinstermin am 16. November 2018 zu gewähren, soweit die Leistungskraft und Gewinnentwicklung des Unternehmens dies zulassen“, so Reichert.

Um ein Lösung zu erreichen, plant Laurèl nun die Einberufung einer zweiten Gläubigerversammlung. Die soll nach Angaben des Unternehmens „voraussichtlich spätestens im Oktober 2015 in Aschheim bei München stattfinden“. Die formalen Hürden werden dann niedriger sein als zuletzt: Für eine Beschlussfähigkeit sei „lediglich eine Anwesenheit von 25 Prozent der ausstehenden Schuldverschreibungen erforderlich“, teilte Laurèl mit.

Auf der geplanten Versammlung will das Unternehmen dann auch aktuelle Zahlen präsentieren. Derzeit erwartet es für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 Umsatzerlöse in Höhe von 40,0 Millionen Euro und „eine deutliche Verbesserung des EBITDA durch die positiven Ergebniseffekte aus den bereits umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen sowie den erwarteten Umsatzzuwächsen in Deutschland und in anderen Märkten“.

Foto: Laurèl
Laurel