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Esprit: hoher Verlust im ersten Halbjahr

Von Jan Schroder

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Der Bekleidungskonzern Esprit Holdings Ltd. ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 tief in die roten Zahlen gerutscht. Beim Umsatz konnte er in den jeweiligen Lokalwährungen zumindest fast das Vorjahresniveau erreichen. Insgesamt entsprachen die Resultate, die das Unternehmen am Dienstag präsentierte, den Erwartungen.

Der Konzernumsatz lag im ersten Halbjahr, das am 31. Dezember endete, bei rund 9,3 Milliarden Hongkong-Dollar (1,1 Milliarden Euro). Damit schrumpfte er im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,1 Prozent. Der starke Rückgang war aber vor allem Wechselkursveränderungen geschuldet: Währungsbereinigt sank er nach Angaben des Konzerns lediglich um 0,4 Prozent. Für den Umsatzrückgang machte Esprit „die fortgesetzte Schwäche im Wholesale sowie eine negative Entwicklung im asiatisch-pazifischen Raum“ verantwortlich. Beide Bereiche stellten „weiterhin eine Herausforderung für das Unternehmen“ dar.

Positiv entwickelte sich demgegenüber der eigene Einzelhandel in Europa: Sein Umsatz stieg währungsbereinigt um 8,6 Prozent (flächenbereinigt +8,3 Prozent). Esprit führte den Fortschritt auch auf die Vertikalisierungsstrategie zurück, die im vergangenen Jahr umgesetzt wurde. „Im Ergebnis erlauben nun die kosteneffizienteren Produktentwicklungs- und Supply-Chain-Prozesse die Entwicklung von verbesserten Produkten im Bereich Design, Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis“, erklärte das Unternehmen. Weltweit stieg der Retail-Umsatz währungsbereinigt um 6,0 Prozent, obwohl die Verkaufsflächen deutlich reduziert wurden. Flächen- und währungsbereinigt lag die Wachstumsrate daher sogar bei 8,0 Prozent.

Die neuen Vertikalisierungs- und Omnichannelstrategien tragen erste Früchte

Neben der Vertikalisierung steht der Ausbau der Omnichannel-Angebote derzeit im Fokus der Konzernleitung. Auch hier meldete Esprit erste Erfolge: „Sämtliche entsprechende Indikatoren verzeichnen rasantes Wachstum“, erklärte das Unternehmen. So seien etwa „die Anzahl loyaler Kunden, der Anteil an Multichannel-Konsumenten, der Onlineumsatz und der Mobile-Umsatz“ gesteigert worden.

Bis zur Revitalisierung der Marke ist es aber noch ein weiter – und kostspieliger – Weg. Im ersten Halbjahr rutschte der Konzern erst einmal tief in die Verlustzone. War im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn in Höhe von 47 Millionen Hongkong-Dollar verbucht worden, stand nun ein Fehlbetrag von 238 Millionen Hongkong-Dollar (27,9 Millionen Euro) unter dem Strich. Der Verlust basiere „im Wesentlichen auf der Entscheidung die Ausgaben für Brandmarketing zu erhöhen“, erklärte das Unternehmen. Insgesamt hätten die vorgelegten Zahlen den Erwartungen entsprochen.

CEO Jose Manuel Martínez Gutiérrez hob die jüngsten Fortschritte hervor: „Durch die Entwicklung der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres sind wir davon überzeugt, dass die Einführung unseres Vertikalen Modells und des Omnichannel-Modells eine effektive Grundlage für den Turnaround unseres Geschäfts bilden“, erklärte er, „wir bleiben zuversichtlich, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen und die notwendige Basis schaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit und langfristiges Wachstum von Esprit wieder herzustellen.“

Foto: Esprit

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