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French Connection rutscht tiefer in die Verlustzone und beruft neuen Finanzchef

Von Jan Schroder

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Der Aufwärtstrend im zweiten Halbjahr war nicht genug: Der britische Modehändler French Connection Group plc. hat das Geschäftsjahr 2015/16 mit tiefroten Zahlen abgeschlossen. Das geht aus den vorläufigen Resultaten hervor, die das Unternehmen am Dienstag vorlegte. Gleichzeitig gab der Konzern die Berufung eines neuen Finanzchefs bekannt. Lee Williams wird Anfang April den zuletzt vakanten Posten übernehmen. Er kommt vom britischen Online-Modeversender Asos.

Den vorliegenden Zahlen zufolge sank der Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäften gegenüber dem Vorjahr um 8,0 Prozent auf 164,2 Millionen Britische Pfund (209,8 Millionen Euro). Neben Ladenschließungen waren dafür auch geringere Einzelhandelserlöse auf vergleichbarer Fläche und ein Rückgang des Großhandelsumsatzes verantwortlich.

Der um aus den Ladenschließungen resultierende Sondereffekte bereinigte operative Verlust stieg von 0,8 auf 4,7 Millionen Britische Pfund. Der ausgewiesene Nettoverlust fiel mit 3,5 Millionen Britischen Pfund (4,5 Millionen Euro) mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr, als er bei 1,6 Millionen Britischen Pfund gelegen hatte.

Vor allem ein schwaches erstes Halbjahr sorgte für insgesamt „enttäuschende“ Zahlen im Geschäftsjahr 2015/16

„Aufgrund der sehr schwachen ersten Jahreshälfte sind die Resultate im abgelaufenen Jahr insgesamt enttäuschend ausgefallen“, räumte Konzernchef Stephen Marks ein. Verbesserungen im zweiten Halbjahr, das am 31. Januar endete, und im laufenden Geschäftsjahr zeigten aber, „dass wir uns definitiv in die richtige Richtung bewegen“, so Marks. Vor allem die letztjährige Frühjahrskollektion, die bei den Kunden nicht gut angekommen war, sorgte für die wenig erfreulichen Zahlen.

Angesichts des Aufwärtstrends in den vergangenen Monaten gibt es für Marks aber Gründe, zuversichtlicher in die Zukunft zu schauen. So sei das Anwachsen des Jahresverlusts ausschließlich auf das schlechte erste Halbjahr zurückzuführen gewesen. „Es ist noch früh im Jahr, und wir haben noch eine Menge Arbeit zu erledigen, aber ich glaube, dass die Maßnahmen, die wir umgesetzt haben, dazu beitragen werden, den Konzern wieder profitabel zu machen“, erklärte der Chairman und CEO des Unternehmens.

Der frühere Asos-Manager Lee Williams wird Anfang April Group Finance Director von French Connection

Weniger schlecht als in den ersten sechs Monaten lief es in der zweiten Jahreshälfte beispielsweise im eigenen Einzelhandel. Waren die Retail-Erlöse in Europa im ersten Halbjahr auf vergleichbarer Fläche noch um 10,7 Prozent gesunken, schrumpften sie in der zweiten Hälfte nur noch um 2,4 Prozent. Insgesamt lag der Einzelhandelsumsatz im gesamten Geschäftsjahr mit 92,4 Millionen Britischen Pfund aber um 10,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Neben den Rückgängen auf vergleichbarer Fläche trug dazu auch die Schließung von 13 unprofitablen Boutiquen bei. Neu eröffnet hatte das Unternehmen im Laufe des Jahres lediglich vier Outlet-Stores. Der Großhandelsumsatz sank um 4,5 Prozent auf 71,8 Millionen Britische Pfund, die Lizenzeinnahmen stiegen um 12,3 Prozent auf 7,3 Millionen Britische Pfund.

An einer besseren Zukunft soll auch einer neuer Finanzchef mitwirken: French Connection erklärte am Dienstag, dass Lee Williams zum Group Finance Director berufen wurde. Sein Vorgänger Adam Castleton hatte das Unternehmen im vergangenen Sommer verlassen. Williams kommt vom britischen Modeversender Asos, wo er als Director of Finance ebenfalls eine Führungsposition in der Finanzabteilung bekleidete. Er wird seinen neuen Posten bei French Connection am 4. April antreten.

Foto: French Connection
Asos
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