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Für jährlich 50 Millionen Euro: DFB bleibt Adidas treu

Von Jan Schroder

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Eine der längsten Beziehungen im Sportartikelsektor geht weiter: Die deutsche Fußballnationalmannschaft wird auch in den kommenden Jahren in Trikots von Adidas auflaufen. Am Montag erklärten Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer und Reinhard Grindel, der Präsident des Deutsche Fußballbundes (DFB) auf einer Pressekonferenz in Paris, die traditionsreiche Partnerschaft fortsetzen zu wollen. Dem Sportartikler ist das eine Menge Geld Wert.

Beide Parteien hatten sich darauf geeinigt, die seit mehr als sechzig Jahren bestehende Zusammenarbeit vorzeitig bis 2022 zu verlängern. Der laufende Ausrüstervertrag wäre 2018 ausgelaufen. Immer wieder hatte Adidas-Konkurrent Nike in den vergangenen Jahren versucht, den DFB auf seine Seite zu ziehen und den Herzogenaurachern damit ihren prestigeträchtigsten Partner abspenstig zu machen. Daher lässt sich Adidas das Privileg, in den kommenden Jahren offizieller Generalausstatter des weltgrößten Sportverbandes zu bleiben, einiges kosten. „Wir haben dem DFB ein Finanzpaket von fünfzig Millionen Euro pro Jahr angeboten, und der DFB hat das auch so akzeptiert“, sagte Hainer am Montag gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Bislang hatte Adidas dem Vernehmen nach jährlich etwa die Hälfte gezahlt.

Adidas-Chef Hainer will DFB-Trikots künftig in Deutschland fertigen lassen

Für den Fußballfan Hainer, der im Aufsichtsrat des FC Bayern München sitzt und das Gremium zwischenzeitlich sogar geleitet hat, ist die Vertragsverlängerung mit dem DFB auch eine Art Abschiedsgeschenk. Er wird den Chefsessel im Herbst nach 15 Jahren räumen. Sein Nachfolger steht bereits seit Monaten fest: Am 1. Oktober wird Kasper Rorsted neuer Vorstandschef. Der Däne hatte zuletzt den börsennotierten Konsumgüterkonzern Henkel geleitet.

Entsprechend zufrieden war der scheidende Konzernchef über die richtungsweisende Vereinbarung: „Wir freuen uns darauf, unsere enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem DFB fortzusetzen“, sagte er, „wir gehören zusammen, weil sowohl der DFB mit seinen Nationalmannschaften als auch wir als globales Sportartikelunternehmen Deutschland hervorragend in der Welt präsentieren.“ Hainer kündigte zudem an, Adidas werde „wieder mehr Produktion nach Deutschland holen“. Geplant sei, „dann auch das DFB-Trikot direkt in unserem Heimatmarkt zu fertigen“.

Der Vertragsverlängerung bis 2022 gingen „nicht immer einfache Verhandlungen“ voraus

Ganz leicht war es für beide Partner aber nicht, sich wieder zueinander zu bekennen. Hainer sprach gegenüber der Dpa von „nicht immer einfachen Verhandlungen“. Adidas hätte den Vertrag „gerne über 2022 hinaus verlängert“, räumte er ein. Zudem muss das Unternehmen Berichten zufolge künftig auf das sogenannte „Matching Right“ verzichten. Das hatte dem Konzern bisher die Möglichkeit eingeräumt, auf ein Gebot der Konkurrenz mit einer eigenen Offerte zu antworten.

DFB-Präsident Grindel erklärte, die gerade beendeten Gespräche mit Adidas seien „die transparentesten, anspruchsvollsten und am Ende für den DFB wirtschaftlich erfolgreichsten Verhandlungen in der Geschichte unseres Verbandes“ gewesen. Das viele Geld solle nun dazu genutzt werden, „den deutschen Fußball besser zu machen“. Investieren will der Verband sowohl in den Spitzensport, als auch in die Talentförderung. Zudem werde Adidas in die Planung der neuen DFB-Zentrale und der angeschlossenen Fußballakademie eingebunden.

Fotos: Adidas
Adidas