Gap: Gewinneinbruch im zweiten Quartal

Der Gewinn des US-amerikanische Bekleidungskonzerns Gap Inc. ist im zweiten Quartal erwartungsgemäß deutlich geschrumpft. Er sank allerdings nicht ganz so stark, wie im Vorfeld befürchtet worden war: Bei den Margen konnte das Unternehmen kleine Fortschritte machen.

Im abgelaufenen Quartal erzielte der Konzern einen Nettogewinn in Höhe von 125 Millionen US-Dollar (111 Millionen Euro). Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, in dem noch ein Überschuss von 219 Millionen US-Dollar ausgewiesen worden war, bedeutete das einen Rückgang um 43 Prozent. Das verwässerte Ergebnis pro Aktie wurde durch Rückkäufe gestützt. Es schrumpfte daher nur um rund vierzig Prozent von 0,52 auf 0,31 US-Dollar.

Hohe Einmalbelastungen, die vor allem aus den laufenden Restrukturierungsbemühungen des Unternehmens resultierten, trugen maßgeblich zum Gewinneinbruch bei. Zudem drückten negative Wechselkursveränderungen das Ergebnis: Bereinigt um Restrukturierungskosten und Währungseffekte wäre der verwässerte Gewinn pro Aktie nach Angaben des Unternehmen um zwei Prozent auf 0,65 US-Dollar gestiegen.

Als positives Signal werteten Finanzexperten die Stabilisierung der Bruttomarge: Bereinigt um Sondereffekte lag sie bei 37,7 Prozent und erreichte damit das Vorjahresniveau. Kostensenkungen und die Reduzierung von Rabattaktionen zählen zu den wichtigsten Zielen des laufenden Sanierungsprogramms. Hier konnte das Management inzwischen erste Fortschritte erzielen.

Hohe Restrukturierungskosten belasten im laufenden Jahr das Ergebnis

Bereits vor einigen Tagen hatte der Konzern Umsatzzahlen für das zweite Quartal veröffentlicht, das am 30. Juli abgeschlossen wurde. Demnach sanken die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent auf 3,85 Milliarden US-Dollar. Die umsatzstärkste Sparte, das günstige Konzept Old Navy, konnte dabei um 1,8 Prozent auf 1,70 Milliarden US-Dollar zulegen, die gemeinsamen Erlöse der kleineren Konzepte wie Athleta und Intermix stiegen sogar um 12,4 Prozent auf 200 Millionen US-Dollar.

Schlechter sah es bei den beiden anderen Hauptmarken aus: Der Umsatz des Labels Gap schrumpfte um 4,0 Prozent auf 1,31 Milliarden US-Dollar, die kriselnde Edellinie Banana Republic musste sogar einen Rückgang um 6,5 Prozent auf 633 Millionen US-Dollar hinnehmen. Auf vergleichbarer Fläche erreichte Old Navy das Vorjahresniveau, Gap (-3 Prozent) und Banana Republic (-9 Prozent) verfehlten es deutlich.

Obwohl das jüngste Quartalsergebnis die Erwartungen leicht übertreffen konnte, formulierte die Unternehmensleitung eine vorsichtigere Prognose für das Gesamtjahr. Sie rechnet jetzt nur noch mit einem verwässerten Gewinn pro Aktie im Bereich von 1,37 bis 1,47 US-Dollar. Im vergangenen Jahr hatte Gap noch 2,23 US-Dollar erreicht. Kräftig gedrückt wird das Ergebnis allerdings durch restrukturierungsbedingte Kosten: Ihren negativen Effekt bezifferte das Unternehmen auf 0,45 bis 0,50 US-Dollar pro Aktie.

Foto: Gap