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Hugo Boss rechnet erst 2018 wieder mit Wachstum - Aktie stürzt ab

Von DPA

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Die Durststrecke beim Modekonzern Hugo Boss wird noch eine Weile anhalten. Nach Rückgängen im laufenden Jahr werde 2017 ein Jahr der Stabilisierung, teilte der MDax-Konzern am Mittwoch mit. Erst 2018 dürfte Hugo Boss auf den Wachstumspfad zurückkehren. "Wir schärfen unseren Markenauftritt und richten uns noch konsequenter an den Bedürfnissen unserer Kunden aus", kündigte der seit Mai amtierende Vorstandschef Mark Langer bei der Vorstellung seiner Strategie an.

Zentrales Element soll die Konzentrierung auf zwei Marken sein, darüber hinaus werden die Preise weltweit weiter angeglichen und der E-Commerce gestärkt. Am Markt sorgte die neue Strategie für Ernüchterung: Die Aktie verlor im frühen Handel rund 4 Prozent. Sie baute damit ihre Verluste im bisherigen Jahresverlauf aus. Mit einem Abschlag von fast einem Viertel gehört das Papier seit Ende 2015 zu den schwächsten Titeln im MDax.

Bei dem Edelschneider aus Metzingen liegt einiges im Argen, nachdem eine teure Ladenexpansion und der Versuch, die Marke Boss im Luxussegment zu etablieren, fehlgeschlagen waren. Auch die Krise in der Modebranche ging an dem Unternehmen nicht spurlos vorbei. Nach einer heftigen Gewinnwarnung Anfang dieses Jahres wurde fast die komplette Führungsriege ausgewechselt. Geblieben ist nur Langer, der unter seinem geschassten Vorgänger Claus-Dietrich Lahrs die Finanzen des Konzerns verantwortete.

Langer hat bereits begonnen unrentable Läden zu schließen, die Kosten zu senken und die Preise anzugleichen. Im laufenden Jahr wird der Umsatz daher währungsbereinigt bestenfalls stabil bleiben und im schlimmsten Fall um bis zu 3 Prozent zurückgehen. Beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erwartet Hugo Boss einen Rückgang um bis zu 23 Prozent.

Preis- Niveau soll angeglichen werden

Den bereits eingeschlagenen Pfad will der Konzern weitergehen. Geplant ist weltweit ein einheitlicheres Preis-Niveau. In der Konsequenz werden die Boss-Klamotten künftig in Asien noch billiger und in Europa teurer. In Amerika bleiben die Preise stabil.

Auch bei den Marken wollen die Schwaben aufräumen. Mit dem Label "Boss" will der Konzern gehobene Businessmode sowie anspruchsvolle Freizeitkollektionen anbieten. Die Marke "Hugo" richtet sich an ein trendbewussteres und jüngeres Publikum. Die Hugo-Modelle werden zudem in den Einstiegspreislagen rund 30 Prozent günstiger als die von Boss sein. "Boss Orange" und "Boss Green" werden nicht mehr als eigenständige Marken geführt.

Kernzielgruppe ist für Hugo Boss künftig die Männerwelt. Damenmode soll es zwar weiterhin geben, aber sie rückt in den Hintergrund. Sie steuerte zuletzt ohnehin nur 11 Prozent zum Gesamtumsatz der Gruppe bei. (DPA)

Foto: Hugo Boss Facebook

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