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Marks & Spencer macht kleine Fortschritte im Bekleidungsgeschäft

Von Jan Schroder

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Der britische Handelskonzern Marks & Spencer plc. arbeitet weiter an seiner Sanierung. Im ersten Halbjahr 2017/18 konnte er immerhin die seit langem kriselnde Modesparte stabilisieren. Sondereffekte sorgten zudem für einen Gewinnsprung.

Am Mittwoch veröffentlichte das Unternehmen seine Resultate für die Monate April bis September. Demnach stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent auf 5,13 Milliarden Britische Pfund (5,8 Milliarden Euro). Währungsbereinigt lag die Wachstumsrate bei 2,0 Prozent. Die Verbesserung verdankte der Konzern seiner Lebensmittelsparte, deren Umsatz in Großbritannien aufgrund von Neueröffnungen um 4,4 Prozent auf 2,79 Milliarden Britische Pfund wuchs. Im Auslandsgeschäft profitierten die Briten von günstigen Wechselkursveränderungen: Dort stiegen die Erlöse trotz der Schließung unprofitabler Filialen um 2,3 Prozent auf 557,7 Millionen Britische Pfund. Währungsbereinigt schrumpften sie allerdings um 3,1 Prozent.

Der Umsatz mit Bekleidung und Wohnaccessoires stieg im zweiten Quartal

Ermutigend fielen die Zahlen im Segment Clothing & Home aus, dem langjährigen Sorgenkind des Konzerns. Dort erreichte der Umsatz in Großbritannien mit 1,77 Milliarden Britischen Pfund das Vorjahresniveau. Nach einem Umsatzrückgang im ersten Quartal (-0,5 Prozent) wuchsen die Erlöse im zweiten Vierteljahr wieder (+0,6 Prozent). Im ersten Halbjahr hatte Marks & Spencer die Zahl der Ausverkaufsaktionen von vier auf zwei reduziert. Der daraus resultierende Umsatzrückgang konnte aber durch höhere Erlöse mit zum vollen Preis verkauften Waren ausgeglichen werden.

Um im Geschäft mit Kleidung weiter verlorenen Boden gutzumachen, strebt der Konzern einige Verbesserungen an: Dazu zählen weitere Reformen in der Lieferkette, um diese noch schneller und kosteneffizienter zu machen, Investitionen in das wachstumsträchtige Online-Geschäft und eine „Schärfung“ und Modernisierung des Sortiments.

Beim Ergebnis machte Marks & Spencer einen mächtigen Satz: Der ausgewiesene Halbjahresüberschuss stieg von 15,9 auf 84,6 Millionen Britische Pfund (95,8 Millionen Euro) und wurde damit mehr als verfünffacht. Das war aber vor allem einer Reform des Vergütungs- und Pensionssystems geschuldet. Die dadurch erzielten Einsparungen fielen deutlich höher aus als die Restrukturierungskosten, die aus der Schließung von Filialen und Wertberichtigungen resultierten. Bereinigt um alle Sondereffekte sank der Gewinn vor Steuern um 5,3 Prozent auf 219,1 Millionen Britische Pfund.

Konzernchef Rowe sieht „Fortschritte“, aber auch „viele strukturelle Probleme“

Angesichts der vorliegenden Zahlen fiel das Fazit von CEO Steve Rowe durchwachsen aus: „Wir haben gute Fortschritte dabei gemacht, die dringenden und brennenden Probleme von Marks & Spencer zu beheben“, erklärte er. „Im Segment Clothing & Home sind die ersten Resultate ermutigend, und im Ausland haben wir nun ein profitables und stabiles Geschäft.“ Trotzdem gebe es im Konzern noch „viele strukturelle Probleme“, die es unter „sehr schwierigen Rahmenbedingungen für den Einzelhandel“ zu lösen gelte.

Rowe warnte zudem vor „stärkerem Gegenwind“ im Lebensmittelgeschäft. Dort war der Konzern in den vergangenen Jahren recht erfolgreich gewesen und hatte so die anhaltende Schwäche seiner Bekleidungssparte immer wieder kompensieren können. So revidierte das Unternehmen die Expansionspläne für sein Konzept „Simply Food“. Angesichts der Schwierigkeiten im Lebensmittelhandel sollen nun weniger Filialen als bisher geplant eröffnet werden.

Fotos: Marks & Spencer
Marks & Spencer