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Modehandel: Schuhe werden teurer

Von Reinhold Koehler

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Während die anhaltend schwache Umsatzentwicklung im Modehandel immer öfter durch fallende Preise oder Rabattaktionen kompensiert werden muss, steht der Schuhhandel weiter auf solidem Fundament. Die Geschäftsentwicklung lässt sogar Preissteigerungen zu, wenn auch nur in moderatem Rahmen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen die Kosten für Schuhe (einschließlich Schuhreparaturen) im Jahr 2014 in Deutschland um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Damit lag der Preisanstieg bei Schuhen leicht über dem Durchschnitt in der Europäischen Union von 0,5 Prozent. Schaut man auf die Zahlen aus anderen europäischen Staaten, liegt Deutschland bei der Teuerungsrate im Mittelfeld. In manchen Ländern stiegen die Schuhpreise hingegen exorbitant an wie etwa in der Tschechischen Republik um 6,7 Prozent, in Dänemark um 5,6 und in Zypern um glatt fünf Prozent. Im Gegensatz dazu sanken die Preise in Polen um 3,9 Prozent, in Irland um 2,3 und Bulgarien um zwei Prozent.

Beflügelt wird das Schuhgeschäft derzeit vor allem von der Outdoor- und Sportartikelbranche. Hier stehen Schuhe besonders im Fokus und haben sich in den vergangenen Monaten immer mehr zum Stabilisator des Geschäfts entwickelt. Klassische Schuhläden haben es aktuell hingegen genauso schwer am Markt zu bestehen, wie der stationäre Modehandel.

Lieferzyklen und Präsentation verbesserungswürdig

Aus diesem Grund rät der Bundesverband des Deutschen Schuheinzelhandels (BDSE) seinen Mitgliedern nun, durch wechselnde Warenbilder auf der Verkaufsfläche und in den Schaufenstern stärkere Kauf-Anreize zu setzen. Zudem müsse den Kunden die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt präsentiert werden. Oberstes Ziel der Wareneinsteuerung müsse sein, eine bedarfsgerechtere Taktung als bisher zu erreichen. Dies helfe, die Kaufrate zu erhöhen und übermäßige Preisabschriften zu vermeiden, so der Verband. Eine massive Warenauslieferung zu Beginn der Verkaufssaison, wie heute überwiegend praktiziert, sei hingegen weder zeitgemäß, noch lasse sich damit gegenüber vertikalen Anbietern punkten. Der Verband weiß: „Allzu schnell veraltet die ‚neue‘ Ware aus Sicht sowohl der Kunden als auch der Verkaufsberater.“

Der BDSE fordert nun vor allem die Lieferanten dazu auf, eine attraktivere Taktung vorzugeben. Dies betreffe auch das Thema, wann bestimmte Schuhtypen der Jahreszeit entsprechend an den POS ausgeliefert werden sollten. „In der Regel schlagen die Schuhe zu früh im Handel auf“, heißt es. Jeder zur Unzeit ausgelieferte Schuh drücke nämlich auf das Warenlager, erhöhe die Kapitalbindung, senke die LUG und sei hochgradig abschriftengefährdet.

Diese und andere Fragen sollen nun im Rahmen der Düsseldorfer Branchenmesse GDS diskutiert und gemeinsam einer Lösung zugeführt werden. Die Orderplattform präsentiert vom 29. bis 31. Juli 2015 rund 900 Marken aus aller Welt.

Foto: Constanze Tillmann/Messe Düsseldorf

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