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Next enttäuscht im Weihnachtsgeschäft

Von Jan Schroder

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Der britische Bekleidungshändler Next plc. hat im so wichtigen Weihnachtsgeschäft die Erwartungen klar verfehlt. Neben zu milden Temperaturen trug ein überraschend schwaches Wachstum im Online-Geschäft zur enttäuschenden Umsatzentwicklung im November und Dezember bei. Die aktuellen Zahlen bewegten das Management dazu, seine Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr entsprechend anzupassen.

In einer Zwischenmitteilung erklärte das Unternehmen am Dienstag, dass der Umsatz mit nicht preisreduzierten Waren im Zeitraum vom 26. Oktober bis zum 24. Dezember gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur minimal gestiegen war (+0,4 Prozent). Im stationären Einzelhandel sanken die entsprechenden Erlöse um 0,5 Prozent, in der Online-Sparte Next Directory wuchsen sie um 2,0 Prozent. Angesichts dieser mageren Zahlen, die deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, räumte das Unternehmen eine „enttäuschende Leistung im vierten Quartal“ ein.

Neben dem ungewöhnlich milden Wetter sorgte das schwache Online-Geschäft für unerwartet schlechte Zahlen

Als Hauptgrund für die schwache Umsatzentwicklung führte Next die zu warmen Temperaturen im November und Dezember an. Mit diesen widrigen Rahmenbedingungen hatten Bekleidungshändler in weiten Teilen Europas im Weihnachtsgeschäft zu kämpfen.

Die Probleme von Next waren jedoch weitreichender. Das geringe Wachstum im Online-Geschäft ließ sich mit dem milden Wetter nur teilweise erklären. „Schwierige Marktbedingungen dürfen keine Fehler oder Herausforderungen, denen sich das Unternehmen stellen muss, verschleiern“, hieß es in der Mitteilung. So habe auch die mangelnde Verfügbarkeit von Waren seit Oktober zu den „enttäuschenden Umsätzen“ von Next Directory beigetragen. Außerdem hätten Konkurrenten ihren Service im Online-Versand verbessert und damit den Vorsprung aufgeholt, den Next Directory in diesem Bereich noch vor wenigen Jahren hatte.

Das Unternehmen rechnet jetzt mit einem Jahresüberschuss von etwa 817 Millionen Britischen Pfund

In den ersten elf Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte Next seine Erlöse mit Produkten zum vollen Preis um 3,7 Prozent steigern. Das schwache Weihnachtsgeschäft drückte die Wachstumsrate unter die bisherige Prognose, die ein Wachstum um 4,0 bis 6,0 Prozent vorausgesagt hatte. Da das Unternehmen konsequent auf Rabatte vor dem Saisonschlussverkaufs verzichtete, konnte es immerhin seine Bruttomarge stabil halten. Daher geht das Management nach wie vor davon aus, seine bestehende Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr, das Ende Januar abgeschlossen wird, einhalten zu können. Bisher war ein Nettogewinn im Bereich von 810 bis 845 Millionen Britischen Pfund erwartet worden, nun rechnet das Unternehmen konkret mit etwa 817 Millionen Britischen Pfund (1,1 Milliarden Euro), was eine Steigerung um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Allerdings gibt es hier noch beträchtliche Unwägbarkeiten: Abhängig vom Erfolg im Januar könne die neue Zielmarke um sieben Millionen Britische Pfund übertroffen oder verfehlt werden, erklärte das Unternehmen. Den Anlegern gefielen weder die vorgelegten Zahlen noch die aktualisierte Prognose: Der Aktienkurs von Next gab nach der Veröffentlichung umgehend um mehr als fünf Prozent nach.

Foto: Next
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