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Next rechnet mit "schweren Zeiten" und kappt Gewinnprognose

Von Jan Schroder

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Mit schlechten Aussichten schockierte der britische Bekleidungshändler Next plc am Mittwoch die Anleger. Das Unternehmen kappte seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 und erklärte, es bereite sich auf „schwere Zeiten“ vor. 2017/18 werde voraussichtlich „ein weiteres schwieriges Jahr werden“, erklärte der Konzern in einer Mitteilung. Angesichts der düsteren Aussichten brach der Aktienkurs von Next umgehend um mehr als zehn Prozent ein.

Für das Vorweihnachtsgeschäft präsentierte das Unternehmen enttäuschende Umsatzzahlen. Im Zeitraum vom 1. November bis zum 24. Dezember seien die Erlöse mit Waren, die zum vollen Preis verkauft wurden, um 0,4 Prozent zurückgegangen, erklärte Next. Angesichts schwacher Geschäfte im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen eigentlich mit einer Steigerung gerechnet. Ein deutlicher Umsatzrückgang in den stationären Stores (-3,5 Prozent) konnte durch Zuwächse in der Versandsparte Next Directory (+5,1 Prozent) nicht vollständig kompensiert werden.

Im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres, das Ende Januar abgeschlossen wird, übertrafen die Gesamterlöse einschließlich preisreduzierter Waren das entsprechende Vorjahresniveau um 0,4 Prozent. Für das kleine Plus sorgten aber nur Rabattaktionen. Der Umsatz mit zum vollen Preis verkauften Produkten sank um 1,1 Prozent.

Die bislang schwachen Zahlen im vierten Quartal hatten auch Auswirkungen auf die Jahresprognosen: Bei den Vollpreis-Umsätzen wird nun ein Rückgang um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet. Bislang hatte das Management auch ein kleines Wachstum für möglich gehalten. Beim Vorsteuerergebnis hatte der Zielkorridor bisher bei 785 bis 825 Millionen Britischen Pfund gerechnet. Nun konkretisierte die Unternehmensführung die Prognose auf 792 Millionen Britische Pfund. Damit würde der Vorjahreswert um 3,6 Prozent verfehlt werden.

Im kommenden Jahr wird neben der anhaltenden Konsumflaute in Großbritannien auch der Kursverfall des Pfundes die Zahlen belasten

Angesichts der absehbaren Schwierigkeiten im kommenden Jahr fielen auch die langfristigen Prognosen wenig erfreulich aus. Das Unternehmen rechnet nicht nur damit, dass die sich die schon seit über einem Jahr herrschende Konsumflaute auf dem britischen Markt fortsetzen wird, sondern auch mit negativen Auswirkungen des Brexit-Votums. Der daraus resultierende Kursverfall des Britischen Pfunds würde zu inflationären Tendenzen führen und damit die ohnehin bescheidene Kauflaune der Briten weiter verschlechtern. Zudem kommen auf den Konzern aufgrund von Währungseffekten höhere Kosten zu, die auf die Preise umgelegt werden müssen. Immerhin wird Next im Auslandsgeschäft vom schwachen Pfund profitieren.

Insgesamt ist ein weiterer Umsatzschwund bei Vollpreis-Waren im kommenden Geschäftsjahr 2017/18 wahrscheinlich: Der am Mittwoch veröffentlichte Prognosekorridor reicht von währungsbereinigt -4,5 Prozent bis +1,5 Prozent. Beim Vorsteuergewinn rechnet das Management mit einem weiteren Rückgang. Dort werden 680 bis 780 Millionen Britische Pfund erwartet. Damit würde das voraussichtliche Niveau des laufenden Jahres um zwei bis 14 Prozent verfehlt werden.

Foto: Next plc
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