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Prada: Probleme in China lassen den Quartalsgewinn einbrechen

Von Jan Schroder

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Mit enttäuschenden Zahlen ist der italienische Luxusmodekonzern Prada SpA ins Geschäftsjahr 2015/16 gestartet. Der Umsatz stieg im ersten Quartal nur aufgrund des schwachen Eurokurses, der Gewinn brach um rund 44 Prozent ein. Vor allem die Geschäfte in China bereiteten den Italienern große Probleme. Dort waren gerade die teuren Handtaschen der Hauptmarke zuletzt deutlich weniger gefragt.

In der Region Greater China sank der Umsatz um fünf Prozent (währungsbereinigt -23 Prozent) auf 191,4 Millionen Euro. Prada machte namentlich die nach wie vor schwierigen Marktbedingungen in Hongkong und Macao und die sinkende Nachfrage nach Lederwaren der Hauptmarke Prada auf dem chinesischen Festland für die rückläufigen Erlöse verantwortlich. Das schwächelnde Wirtschaftswachstum und schärfere Gesetze zur Korruptionsbekämpfung hatten das Geschäft mit Luxusgütern in China zuletzt branchenweit belastet. Angesichts der Schwäche in China stiegen die Erlöse von Prada im gesamten asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan), der wichtigsten Marktregion des Konzerns, lediglich um zwei Prozent auf 291,2 Millionen Euro – und das auch nur aufgrund der jüngsten Euroschwäche: Währungsbereinigt sank der Umsatz dort um 17 Prozent. In Japan stiegen die Erlöse um sechs Prozent (währungsbereinigt -2 Prozent) auf 97,8 Millionen Euro.

Positiv entwickelten sich hingegen die Geschäfte in Europa: Aufgrund des schwachen Eurokurses sind die europäischen Metropolen derzeit ein besonders beliebtes Einkaufsziel für Touristen. Dementsprechend stieg der Umsatz um elf Prozent (währungsbereinigt +10 Prozent) auf 238,1 Millionen Euro. In der Region Americas wuchsen die Erlöse um 16 Prozent (währungsbereinigt -5 Prozent) auf 95,3 Millionen Euro, im Mittleren Osten um 13 Prozent (währungsbereinigt -8 Prozent) auf 26,5 Millionen Euro.

Der Nettogewinn de Konzerns sank im ersten Quartal um rund 44 Prozent

Insgesamt belief sich der Konzernumsatz im ersten Quartal damit auf 816,8 Millionen Euro, was eine Verbesserung um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete. Wechselkurseffekte schönten die Zahlen: Währungsbereinigt sanken die Erlöse um sechs Prozent.

Von den Problemen in China war die teure Hauptmarke Prada besonders betroffen. Ihr weltweiter Einzelhandelsumsatz stieg daher lediglich um fünf Prozent auf 614,8 Millionen Euro, währungsbereinigt ging er um sieben Prozent zurück. Die günstigere Zweitlinie Miu Miu (+19 Prozent, währungsbereinigt +5 Prozent) und die kleineren Konzernmarken Church’s (+16 Prozent, währungsbereinigt +6 Prozent) und Car Shoe (+20 Prozent, währungsbereinigt +9 Prozent) konnten sich demgegenüber gut behaupten.

Dass sich gerade die margenträchtigen Luxuslederwaren der Hauptmarke schlechter verkauften und gleichzeitig die Expansion mit eigenen Boutiquen fortgesetzt wurde, was die Kosten hochtrieb, machte sich beim Ergebnis deutlich bemerkbar. Der Betriebsgewinn (EBIT) sank um 42,0 Prozent auf 90,7 Millionen Euro, der Quartalsüberschuss sogar um 44,2 Prozent auf 58,7 Millionen Euro.

Der Konzern will angesichts der enttäuschenden Zahlen nun gegensteuern: So soll das Expansionstempo gedrosselt werden – für das laufende Geschäftsjahr sind nun nur noch dreißig zusätzliche Boutiquen eingeplant. Angestrebt wird außerdem, die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.

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