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Puma enttäuscht im vierten Quartal 2014 mit roten Zahlen

Von Jan Schroder

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Business |ANALYSE

Bei Puma ist weiterhin Geduld gefragt: Im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2014 schaffte es das Unternehmen dann doch nicht in die Gewinnzone. Zwar reduzierte der Sportartikelkonzern aus Herzogenaurach seinen Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich, unter dem Strich standen aber angesichts höherer Marketingausgaben erneut rote Zahlen – zur Enttäuschung der Analysten, die mit einem Überschuss gerechnet hatten. Immerhin konnte Puma vor allem aufgrund guter Geschäfte in Südamerika sein Wachstumstempo beim Umsatz erhöhen.

Der Umsatz von Puma stieg im Schlussquartal um 7,5 Prozent

Der Quartalsumsatz belief sich den am Montag vorgelegten Zahlen zufolge auf 750,8 Millionen Euro. Damit lag er um 7,5 Prozent (währungsbereinigt +6,3 Prozent) über dem Vorjahresniveau. In der Region Americas, dem wichtigsten Markt des Konzerns, stiegen die Erlöse um bemerkenswerte 19,3 Prozent (währungsbereinigt +15,0 Prozent) auf 319,3 Millionen Euro. „Solide Entwicklungen in den USA und Kanada sowie starke Zuwächse in Argentinien, Brasilien und Mexiko waren maßgeblich für das Umsatzwachstum verantwortlich“, erklärte das Unternehmen.

Die übrigen Märkte konnten da nicht Schritt halten: In der Region EMEA, die Europa, den Mittleren Osten und Afrika umfasst, erreichte der Umsatz 224,8 Millionen Euro und verfehlte damit das Vorjahresniveau knapp (-0,5 Prozent). Währungsbereinigt wuchs er um 0,6 Prozent. Im asiatisch-pazifischen Raum stiegen die Erlöse um 1,0 Prozent (währungsbereinigt +0,7 Prozent) auf 206,7 Millionen Euro.

Der operative Gewinn fiel positiv aus: Er belief sich auf 10,6 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Betriebsverlust in Höhe von 127,9 Millionen Euro verbucht worden war. Seinerzeit hatten allerdings Sonderbelastungen im Rahmen des Sanierungsprogramms in Höhe von 129,0 Millionen Euro das Ergebnis belastet. Der Nettoverlust wurde von 115,2 auf 4,6 Millionen Euro reduziert, was die Anleger aber nicht erfreute, waren Börsenexperten doch zuvor von der Rückkehr in die Gewinnzone ausgegangen. Der Aktienkurs sank dann auch nach der Veröffentlichung der Resultate deutlich. CEO Bjørn Gulden hob angesichts der enttäuschten Erwartungen die positiven Aspekte des Zahlenwerks hervor: „Im vierten Quartal verzeichnete Puma wie erhofft ein solides Umsatzwachstum und auch eine deutlichere Verbesserung des EBIT und des Konzernergebnisses“, sagte er.

Die Zahlen für das Gesamtjahr 2014 liegen im Rahmen der Erwartungen

Im gesamten Geschäftsjahr verhinderten letztlich nur ungünstige Wechselkursveränderungen ein Umsatzplus. Die Erlöse sanken um 0,4 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro. Währungsbereinigt wuchsen sie um 3,3 Prozent. Das Ergebnis stieg um mehr als das Zehnfache – von 5,3 Millionen Euro im Vorjahr auf 64,1 Millionen Euro. Entscheidend für den Gewinnsprung war auch hier, dass anders als 2013 keine sanierungsbedingten Sonderkosten verbucht werden mussten. Bereinigt um diesen Einmaleffekt fiel die Ergebnisentwicklung weniger positiv aus, da Puma im abgelaufenen Geschäftsjahr viel Geld in die ambitionierte Marketingkampagne „Forever Faster“ und teure Ausrüsterverträge gesteckt hatte: Das Betriebsergebnis vor Sondereffekten sank um 33,1 Prozent.

Vorstandschef Bjørn Gulden: Trendwende bei Puma benötigt „noch etwas Zeit“

Konzernchef Gulden erklärte, die Resultate für das Gesamtjahr hätten den eigenen Erwartungen entsprochen. „Wir haben den Umsatzrückgang gestoppt und weitere Fortschritte bei unseren wichtigsten strategischen Maßnahmen erzielt“, sagte er. Die Marke besäße nun nicht zuletzt aufgrund der kostspieligen Imagekampagne wieder „eine klare Positionierung, die wir durch erhöhte Marketinginvestitionen und einen gezielten Einsatz unserer Markenbotschafter stärken werden“.

Angesichts der aktuellen Zahlen und der tiefgreifenden Umbaumaßnahmen, die er nach seinem Amtsantritt im Frühjahr 2013 eingeleitet hatte, bat Gulden ein weiteres Mal um Geduld: „Wir wissen, dass die Trendwende bei Puma noch etwas Zeit benötigen wird, aber 2014 markiert einen Wendepunkt. Das Jahr 2015 wird unserer Auffassung nach zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte er.

Für 2015 rechnet Puma mit einem leichten Anstieg des Konzerngewinns

Diese Hoffnung will der Konzern in den kommenden Monaten endlich auch mit besseren Zahlen untermauern, schließlich müssen sich die massiven Marketingausgaben rentieren. Derzeit erwartet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr „einen währungsbereinigten Anstieg der Umsatzerlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich“. Auch hier ist allerdings Geduld gefragt: Im ersten Halbjahr rechnet das Unternehmen nämlich nur „mit Umsätzen auf Vorjahresniveau“, Zuwächse werden erst für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt. Trotz der zu erwartenden negativen Währungseffekte soll 2015 auch das Ergebnis verbessert werden. Puma prognostiziert einen „leichten Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT) und des Konzerngewinns in der Berichtswährung Euro“.

Foto: ©Ralf Roedel/Puma.
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