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PVH erhöht Gewinnprognose nach überraschend guten Quartalszahlen

Von Jan Schroder

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Die Stärke des US-Dollars hat den Umsatz des Bekleidungskonzerns PVH im ersten Quartal 2015/16 sinken lassen. Der Gewinn fiel allerdings höher aus, als erwartet worden war. Das US-Unternehmen hob daraufhin seine Ergebnisprognose für das laufenden Geschäftsjahr an.

Der Konzernumsatz lag im Auftaktquartal, das am 3. Mai endete, bei 1,88 Milliarden US-Dollar (1,70 Milliarden Euro). Damit schrumpfte er gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem 1,96 Milliarden US-Dollar erzielt worden waren, um vier Prozent. Verantwortlich für den Rückgang war die Schwäche einiger Lokalwährungen in wichtigen Märkten gegenüber dem US-Dollar. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchs der Umsatz um drei Prozent.

Beide Hauptmarken des Konzerns hatten im internationalen Geschäft unter den ungünstigen Währungseffekten zu leiden. Aber auch auf dem Heimatmarkt machte sich der starke Dollar bemerkbar: Das Unternehmen erklärte, dass die Wechselkurentwicklung die Nachfrage in Touristenzentren gedämpft habe. Für viele ausländische Urlauber ist es derzeit eben recht teuer, in den USA einzukaufen.

Trotz negativer Währungseffekte stieg das Ergebnis deutlich

Der Umsatz von Calvin Klein sank um zwei Prozent auf 653,9 Millionen US-Dollar. Währungsbereinigt stieg er um fünf Prozent. In Nordamerika lagen die Erlöse auf Vorjahresniveau (währungsbereinigt +2 Prozent), im Ausland gingen sie um vier Prozent zurück (währungsbereinigt +8 Prozent).

Tommy Hilfiger erwirtschaftete einen Umsatz in Höhe von 767,1 Millionen US-Dollar, elf Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Bereinigt um Währungseffekte stiegen die Erlöse um ein Prozent. In Nordamerika sank der Umsatz um zwei Prozent (währungsbereinigt -1 Prozent), im internationalen Geschäft schrumpfte er um 17 Prozent (währungsbereinigt +2 Prozent). Probleme in Russland verhinderten hier bessere Zahlen. Die im Segment Heritage Brands zusammengefassten kleineren Konzernmarken kamen zusammen auf einen Umsatz von 458,3 Millionen US-Dollar, was eine Verbesserung um fünf Prozent bedeutete.

Trotz der negativen Währungseffekte konnte PVH das Ergebnis klar verbesserb: Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel mit 176,8 Millionen US-Dollar mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahresquartal, als er 84,5 Millionen US-Dollar erreicht hatte. Der Überschuss nach Minderheitenanteilen sprang von 35,3 auf 114,1 Millionen US-Dollar (103,4 Millionen Euro), der verwässerte Gewinn pro Aktie von 0,42 auf 1,37 US-Dollar.

Neben einer deutlichen Ergebnisverbesserung bei Calvin Klein waren es vor allem Einmalbelastungen im Vorjahresquartal, die für den bemerkenswerten Zuwachs sorgten. Seinerzeit hatten unter anderem Millionenausgaben für die Schuldentilgung und die Integration des Textilkonzerns Warnaco den Gewinn gedrückt. Bereinigt um Sonder- und Währungseffekte stieg das Ergebnis pro Aktie immerhin um zwanzig Prozent von 1,47 auf 1,77 US-Dollar.

Konzernchef Chirico schließt weitere Zukäufe nicht aus

„Wir sind sehr zufrieden mit den Quartalszahlen, die aufgrund der Stärke von Calvin Klein unsere Erwartungen übertroffen haben“, sagte CEO Emanuel Chirico. Er verkündete zudem eine Erhöhung der Gewinnprognose: Der Konzern rechnet nun für das laufende Geschäftsjahr mit einem um Sondereffekte bereinigten Gewinn pro Aktie im Bereich von 6,85 bis 6,95 US-Dollar. Währungsbereinigt würde das ein Wachstum um elf bis zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten. Der Konzern verfüge über die nötige „finanzielle Flexibilität, um Schulden abzubauen, strategische Investitionen zu tätigen und Geschäftsbereiche von Calvin Klein und Tommy Hilfiger, die derzeit in Lizenz vergeben sind, in Eigenregie zu übernehmen“, erklärte Chirico. Auch zu „weiteren strategischen Zukäufen“ sei das Unternehmen in der Lage. Außerdem wurde ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm genehmigt: Das Management ist nun autorisiert, Anteilsscheine des Konzerns im Gesamtwert von bis zu 500 Millionen US-Dollar zu erwerben.

Foto: Tommy Hilfiger

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