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Russland-Krise drückt Jeanshersteller Mustang zurück in rote Zahlen

Von DPA

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Die Krise in Russland und der Ukraine hat den Jeanshersteller Mustang auf seinem Wachstumskurs zurückgeworfen und wieder in die roten Zahlen gedrückt. Das Ergebnis liege voraussichtlich knapp unter der schwarzen Null des Vorjahres, sagte Mustang-Chef Dietmar Axt der Deutschen Presse-Agentur dpa am Unternehmenssitz in Künzelsau (Hohenlohekreis). Damals hatte Mustang erstmals seit Jahren wieder Gewinn gemacht. Anders als geplant bleibt Axt zufolge auch der Umsatz leicht unter den rund 100 Millionen Euro des Vorjahres - geplant war ein Plus von einem Fünftel.

„Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir nicht erreicht", räumte Axt ein. Als Grund nannte er neben Wechselkurseffekten die Krise in Russland. Dort habe man Umsatzrückgänge von rund 40 Prozent hinnehmen müssen. Die Region war für Mustang zuletzt ein wichtiger Markt: Russland machte vor der Krise zusammen mit angrenzenden Ländern etwa 20 Prozent der Erlöse aus. Inzwischen sind es nur noch 12 Prozent. Aus dem Markt zurückziehen will sich die Traditionsmarke aber nicht.

„Wir geben der Marke wieder ein Gesicht"

Mustang steht damit keineswegs alleine. 2014 war der deutsche Russland-Handel nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) bereits um ein Fünftel geschrumpft. Über 90 Prozent der in Russland aktiven deutschen Firmen rechnen demnach auch im laufenden Geschäft mit noch schlechteren Geschäften.

2015 soll der Gesamtumsatz von Mustang aber wieder wachsen, stellte Axt in Aussicht. Auch in die schwarzen Zahlen will das Unternehmen zurückkehren. Einen Schub erhofft sich der Jeanshersteller vom Ausbau des Großhandels in Kaufhäusern. Derzeit macht dieser Vertriebskanal 55 Prozent des Umsatzes aus, 70 Prozent sollen es einmal werden. Im April soll zudem ein neuer Online-Shop an den Start gehen.

„Was wir machen, ist, dass wir der Marke wieder ein Gesicht geben", kündigte Axt an. Er war 2011 zusammen mit anderen privaten Gesellschaftern bei dem angeschlagenen Familienunternehmen eingestiegen. Um die Marke bekannter zu machen, bringt Mustang seine Jeans beispielsweise gezielt in Städten unters Volk - und verteilt sie gratis an Models, Barkeeper oder Medienschaffende, die als Aushängeschild dienen sollen. Auch Astronaut Alexander Gerst, der aus Künzelsau stammt, wurde bereits mit Mustang-Jeans ausgestattet.

Mustang macht derzeit neben Schuhen und Oberbekleidung rund 60 Prozent seines Umsatzes mit der klassischen Jeans, der Anteil soll Axt zufolge noch auf 70 Prozent steigen. Zudem will die Marke stärker das Geschäft mit Frauen ausbauen.(dpa)

Foto: Screenshot Mustang

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