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Scholz beharrt auf Homeoffice-Pflicht bis Ende Juni

Von DPA

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Bundesfinanzminister Olaf Scholz lehnt Forderungen aus der Wirtschaft nach einer frühzeitigen Aufhebung der Homeoffice-Pflicht ab. Der SPD-Kanzlerkandidat beharrt darauf, dass Arbeit im Homeoffice bis Ende Juni die Regel bleiben soll. "Jetzt dürfen wir nicht leichtsinnig werden. Das Virus ist noch nicht besiegt. Deshalb halte ich es für absolut richtig, wie vereinbart die Pflicht zum Homeoffice beizubehalten", sagte Scholz der "Bild am Sonntag". Die Regelung läuft nach bisheriger Planung ohnehin am 30. Juni aus.

Gemäß dem Infektionsschutzgesetz soll derzeit Arbeit im Homeoffice die Regel sein - zumindest bei Beschäftigten, die im Büro arbeiten. Die Unternehmen müssen das Arbeiten von zuhause ermöglichen, wenn keine zwingenden Gründe dagegen sprechen. Die Beschäftigten müssen dies im Normalfall auch annehmen.

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer kritisierte die Haltung von Scholz. "Wer Biergärten richtigerweise öffnet, darf nicht an der Homeoffice-Pflicht festhalten", sagte er am Sonntag. Scholz Position wirke "geradezu anachronistisch".

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt legte einen Drei-Punkte-Plan zur Modernisierung der Arbeitswelt nach der Corona-Pandemie vor. Kernforderung in dem Papier, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag/Print Montag) zitieren, ist die Umwandlung der Homeoffice-Pflicht in ein Recht auf Homeoffice. Daneben schlägt Göring-Eckardt vor, Unternehmen etwa mit Investitionszuschüssen bei der Digitalisierung zu helfen und die Infrastruktur im ländlichen Raum zu stärken, um dort mehr offene Gemeinschaftsbüros (Coworking-Spaces) zu schaffen.

"Die zum Schutz der Beschäftigten in der Pandemie eingeführte Homeofficepflicht muss bei einer weiteren Entspannung der Pandemielage auslaufen", heißt es dem Bericht zufolge in dem Konzept. "Eine moderne Arbeitswelt sollte für geeignete Tätigkeiten ein Recht auf selbstbestimmtes, mobiles Arbeiten beinhalten, wobei die Inanspruchnahme jederzeit freiwillig und den Beschäftigten überlassen bleibt."

Göring-Eckardt sagte den Funke-Zeitungen: "Die Bundesregierung hat keine Rezepte für eine moderne Arbeitswelt. Nach der Krise einfach alles auf den Status Quo zurückdrehen zu wollen, anstatt auf den Erfahrungen von Beschäftigten und Unternehmen aufzubauen, das ist ideenlos, kraftlos und rückständig. Um den Übergang in eine Zeit nach Corona zu gestalten, braucht es eine Zukunftsoffensive für die Arbeitswelt." (dpa)

Foto: Tima Miroshnichenko / Pexels

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