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Schwaches Jahr für Gap: US-Modekonzern meldet Umsatz- und Gewinnrückgang

Von Jan Schroder

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Der Gewinn des US-amerikanischen Bekleidungskonzerns Gap Inc. ist im Geschäftsjahr 2015/16 wie erwartet deutlich gesunken. Immerhin fiel er nicht so stark, wie befürchtet worden war. Auch der Umsatz ging merklich zurück.

Niedrigere Erlöse und Margen, negative Währungseffekte und Restrukturierungskosten belasteten das Ergebnis im abgelaufenen Jahr, das am 30. Januar endete. Obwohl die operativen Kosten leicht gesenkt werden konnten, sank der Betriebsgewinn gegenüber dem Vorjahr um 26,8 Prozent auf 1,52 Milliarden US-Dollar. Der Jahresüberschuss fiel um 27,1 Prozent auf 920 Millionen US-Dollar (845 Millionen Euro). Durch Rückkäufe konnte der Konzern den Rückgang beim verwässerten Gewinn pro Aktie eindämmen: Er schrumpfte um 22,3 Prozent auf 2,23 US-Dollar. Bereinigt um einmalige Restrukturierungskosten lag er bei 2,43 US-Dollar. Damit konnte der Konzern die eigenen Erwartungen geringfügig übertreffen: Mitte Februar hatte er für das ausgewiesene Ergebnis je Aktie bis zu 2,22 US-Dollar prognostiziert, was um Sondereffekte bereinigt 2,42 US-Dollar entspricht.

Der Jahresumsatz war ebenfalls rückläufig: Er sank um 3,9 Prozent auf 15,8 Milliarden US-Dollar (14,5 Milliarden Euro). Die einzige Hauptmarke, die gegenüber dem Vorjahr zulegen konnte, war das günstige Konzept Old Navy. Ihre Erlöse stiegen dank zahlreicher neu eröffneter Filialen um 0,8 Prozent auf 6,67 Milliarden US-Dollar. Auf vergleichbarer Fläche stagnierte die lange verhältnismäßig erfolgreiche Marke aber auf Vorjahresniveau.

Nach umfassenden Reformen hofft der Konzern nun auf einen Aufschwung bei der seit langem schwächelnden Marke Gap

Das Label Gap musste hingegen einen Rückgang um 6,7 Prozent auf 5,75 Milliarden US-Dollar hinnehmen, die Erlöse der Edellinie Banana Republic sanken sogar um 9,1 Prozent auf 2,92 Milliarden US-Dollar. Die kleineren Konzepte des Konzerns, darunter die Modehändler Athleta und Intermix, erwirtschafteten zusammen 715 Millionen US-Dollar, 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Zum Rückgang trug die Einstellung des Online-Versenders Piperlime im Frühjahr 2015 bei.

Das zuletzt wenig erfolgreiche Unternehmen hofft nun auf die Früchte seiner internen Reformen. So wurde die Marke Gap personell und organisatorisch neu aufgestellt und ihr überdimensioniertes Filialnetz in Nordamerika ausgedünnt. Mit einem neuen Designkonzept soll sie ihre verlorene Attraktivität zurückgewinnen. Auf die sinkende Kauflaune der zunehmend preisbewussten US-amerikanischen Verbraucher reagierte der Konzern zudem mit der Eröffnung von Online-Outletstores der Marken Gap und Banana Republic. Im Ausland will Gap vor allem in China expandieren. Große Sprünge sind im laufenden Jahr aber noch nicht zu erwarten: Das Management rechnet für 2016/17 aktuell mit einem Gewinn pro Aktie im Bereich von 2,20 bis 2,25 US-Dollar.

Foto: Gap
Gap