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Skechers: Quartalszahlen verfehlen die Erwartungen

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Schuhhersteller Skechers konnte auch im dritten Quartal 2016 einen neuen Umsatzrekord verbuchen. Den Anlegern reichte das aber nicht: Analysten hatten im Vorfeld ein höheres Wachstum erwartet. Der Aktienkurs des Unternehmens brach daher angesichts der am Donnerstag vorgelegten Resultate um mehr als 17 Prozent ein. Vor allem in der Heimat fielen die Zahlen ernüchternd aus – und auch die Prognosen für die kommenden Monate sind nicht gerade rosig.

Deutliche Zuwächse verbuchte Skechers in den Monaten Juli bis September im Ausland und im eigenen Einzelhandel. Insgesamt stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 10,1 Prozent auf 942,4 Millionen US-Dollar (865,5 Millionen Euro). Allerdings verlief das Großhandelsgeschäft in der Heimat wenig erfreulich: Dort sanken die Umsätze um 3,4 Prozent. Das Unternehmen machte dafür das schwache, von umfangreichen Rabattaktionen geprägte Umfeld im US-Einzelhandel verantwortlich: Handelspartner hätten deswegen Filialen geschlossen oder seien sogar völlig vom Markt verschwunden.

Besser sah es im eigenen Einzelhandel aus, dessen weltweite Gesamterlöse um 16,0 Prozent wuchsen. Auf vergleichbarer Fläche stieg der globale Retail-Umsatz um 3,4 Prozent. Im internationalen Großhandelsgeschäft gab es sogar noch deutlichere Zuwächse (+18,3 Prozent).

Der operative Gewinn wurde ebenfalls klar verbessert: Er stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,1 Prozent auf 103,4 Millionen US-Dollar. Unter dem Strich wurde das Vorjahresniveau allerdings verfehlt: Der Quartalsüberschuss schrumpfte um 2,2 Prozent auf 65,1 Millionen US-Dollar (59,8 Millionen Euro). Hier machten sich negative Währungseffekte und ein insgesamt höherer Steuersatz aufgrund des gestiegenen Auslandsanteils am Ergebnis bemerkbar.

Der Großhandel in den USA dürfte Skechers auch in den kommenden Monaten Probleme bereiten

In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erwirtschaftete Skechers damit einen Umsatz in Höhe von 2,80 Milliarden US-Dollar (+15,4 Prozent) und einen Nettogewinn von 236,8 Millionen US-Dollar (+17,0 Prozent). COO und CFO David Weinberg freute sich über die Rekordumsätze und erklärte, das Auslandsgeschäft biete derzeit „die größten Wachstumschancen“ für das Unternehmen. So sei in China der Nettoumsatz um fünfzig Prozent gestiegen.

Sorgen bereitet allerdings der Heimatmarkt. „Wir glauben, dass er schwierig bleiben und sich weiter an die gegenwärtigen Wandlungen im Einzelhandel anpassen wird“, sagte Weinberg. Handelspartner würden die Bestände vorsichtiger planen und daher kurzfristiger ordern. So geht er davon aus, dass der Umsatz im US-Großhandel auch im vierten Quartal rückläufig sein wird. Für das erste Vierteljahr des kommenden Jahres zeigte sich Weinberg aber „vorsichtig optimistisch“.

Insgesamt rechnet das Unternehmen für das laufende Quartal mit einem Umsatz in Höhe von 710 bis 735 Millionen US-Dollar. Ebenso wie die Zahlen für das dritte Quartal enttäuschte auch diese Prognose die Erwartungen der Analysten – und das hatte dann entsprechend gravierende Folgen für den Aktienkurs.

Foto: Skechers
Skechers