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Sondereffekte hieven Esprit in die Gewinnzone

Von Jan Schroder

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Der Bekleidungskonzern Esprit Holdings Ltd. hat im Geschäftsjahr 2015/16 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Einnahmen aus Immobilienverkäufen und einmalige Steuererträge sorgten dafür, dass nach einem hohen Verlust im Vorjahr ein kleiner Überschuss verbucht werden konnte. Der Umsatz sank aufgrund von Ladenschließungen und negativen Währungseffekten wie erwartet deutlich.

Im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. Juni abgeschlossen wurde, kam Esprit auf einen Umsatz in Höhe von 17,8 Milliarden Hongkong-Dollar (2,05 Milliarden Euro). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete das einen Rückgang um 8,4 Prozent. Im eigenen Einzelhandel sank der Umsatz dabei um 3,6 Prozent auf 12,0 Milliarden Hongkong-Dollar, im Großhandel um 17,3 Prozent auf 5,7 Milliarden Hongkong-Dollar. Weit weniger negativ sah die Entwicklung in den jeweiligen Lokalwährungen aus. Das Unternehmen, das den Großteil seines Umsatzes in Europa erwirtschaftet, hatte vor allem unter dem Kursverfall des Euro gegenüber der Berichtswährung zu leiden. Währungsbereinigt schrumpfte der Umsatz lediglich um 1,1 Prozent.

Im eigenen Einzelhandel kann Esprit den Umsatz in den Lokalwährungen steigern

Während der Großhandelsumsatz währungsbereinigt um 10,0 Prozent sank, entwickelte sich der eigene Einzelhandel trotz der Schließung zahlreicher Filialen erfreulich. Währungsbereinigt konnte Esprit seinen Umsatz in diesem Segment um 3,8 Prozent steigern. Auf vergleichbarer Fläche wuchsen die Erlöse währungsbereinigt sogar um 8,1 Prozent. Neben dem europäischen Einzelhandel (+8,0 Prozent) konnte auch das Online-Geschäft in den jeweiligen Lokalwährungen überdurchschnittlich zulegen (+15,3 Prozent).

Positiv entwickelte sich auch das Geschäft in Deutschland, dem wichtigsten Einzelmarkt, auf dem Esprit 48,1 Prozent des gesamten Jahresumsatzes erwirtschaftete: In Euro stiegen die Erlöse trotz des insgesamt schwierigen Marktumfelds und der Schließung von zehn Filialen in den vergangenen zwölf Monaten um 2,1 Prozent. In Hongkong-Dollar sanken die Erlöse allerdings um 9,4 Prozent.

Der Jahresüberschuss von Esprit belief sich auf 21 Millionen Hongkong-Dollar

Beim Ergebnis konnte sich der Konzern aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen und des höheren Umsatzanteils des eigenen Einzelhandels deutlich verbessern. Der operative Verlust wurde von 3,7 Milliarden Hongkong-Dollar im Vorjahr auf 596 Millionen Hongkong-Dollar reduziert werden. Unter dem Strich standen sogar schwarze Zahlen: Der Jahresüberschuss lag bei 21 Millionen Hongkong-Dollar (2,4 Millionen Euro), im Vorjahr war noch ein Fehlbetrag in Höhe von 3,7 Milliarden Hongkong-Dollar verbucht worden.

In die Gewinnzone kehrte Esprit aber nur aufgrund von Sondereinnahmen zurück. So nahm der Konzern 731 Millionen Hongkong-Dollar durch den Verkauf von Büroimmobilien ein, hinzu kam ein Ertrag aus Steuern in Höhe von 606 Millionen Hongkong-Dollar, der aus der Auflösung von Steuerrückstellungen und der steuerlichen Absetzbarkeit der Restrukturierungsmaßnahmen resultierte.

„Positives Jahr“: CEO Martínez sieht erste Erfolge des Sanierungsprogramms

Die Konzernleitung sah in den vorgelegten Zahlen eine Bestätigung ihrer in den vergangenen Jahren vorgenommenen Umbaumaßnahmen: „Ich freue mich, dass das Geschäftsjahr 2015/16 ein positives Jahr mit einem verbesserten Geschäftsergebnis und einer erfolgreichen Entwicklung bei der Umsetzung der kritischsten Elemente in unserem strategischen Plan war“, erklärte CEO Jose Manuel Martínez. Neben Kostensenkungen – etwa durch die Schließung unprofitabler Filialen – waren auch die Umstellung auf ein vertikales Geschäftsmodell und der Ausbau der Omnichannel-Kapazitäten Eckpunkte des Sanierungsprogramms. „Besonders ermutigt uns die spürbare Steigerung der Umsätze pro Quadratmeter auf unserer Retail-Fläche und das Umsatzwachstum, den unsere E-Shops im Geschäftsjahr 2015/16 erzielt haben. Wir freuen uns zu sehen, dass diese operativen Fortschritte auch zu einer Verbesserung der finanziellen Kennzahlen beitragen“, sagte Martínez.

Foto: Esprit
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