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Staatsanwaltschaft ermittelt gegen DFB wegen Adidas-Zuwendungen

Von DPA

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Bild: Adidas-Kampagne mit Fußballspieler Serge Gnabry

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt erneut gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung und hat dazu Unterlagen aus der Adidas-Zentrale mitgenommen. Dies bestätigte die Behörde am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Nach Berichten der "Süddeutschen Zeitung" und der "Bild" geht es dabei um die Versteuerung von Sachzuwendungen durch den langjährigen DFB-Sponsor zwischen 2015 und 2020. Die Ermittler haben am Mittwoch die Adidas-Zentrale in Herzogenaurach aufgesucht. "Es kam nicht zu einer Durchsuchung, die Unterlagen wurden freiwillig herausgegeben", sagte die Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. Details zum Verfahren äußerte sie nicht.

„Wir können bestätigen, dass adidas im Rahmen eines Steuerverfahrens, das nicht gegen adidas selbst, sondern einen Dritten anhängig ist, mit den zuständigen Behörden vollumfänglich kooperiert", teilte der Sportartikelhersteller auf Anfrage mit. "Durchsuchungsmaßnahmen bei adidas haben aufgrund der Zusage zur vollumfänglichen Unterstützung der Ermittlungen nicht stattgefunden."

Die Vorwürfe im Zusammenhang mit Sachleistungen von Adidas waren erstmals im Januar bekannt geworden. Der DFB bestätigte damals, dass vorsorglich "nach Information des Präsidiums eine Nachmeldung auf Basis einer Maximalbetrachtung an das Finanzamt" erfolgt sei. Ein neu eingeführtes System zur steuerlichen Fehlerprävention habe "eine mögliche Fehlerquelle aufgezeigt", woraufhin der DFB eine Mitteilung ans zuständige Finanzamt geschickt habe.

Im Oktober 2020 waren in einem anderen Fall die Geschäftsräume des DFB in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise sowie Privatwohnungen mehrerer Funktionäre von Steuerfahndern durchsucht worden. Dabei ging es um die Besteuerung der Einnahmen aus der Bandenwerbung bei Heimspielen der Nationalmannschaft in den Jahren 2014 und 2015. Der DFB sei einer Besteuerung in Höhe von etwa 4,7 Millionen Euro entgangen, hatten die Ermittler damals mitgeteilt.

Ende Oktober dieses Jahres stellte die Staatsanwaltschaft das Steuerverfahren gegen den DFB-Interimsboss Rainer Koch aber ein. Der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes gehört auch der UEFA-Exekutive an. Vor einigen Monaten waren bereits die Verfahren gegen die früheren DFB-Spitzenfunktionäre Reinhard Rauball und Helmut Sandrock eingestellt worden. Insgesamt sechs Funktionären war Beteiligung an einer Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen vorgeworfen worden.

Koch führt aktuell gemeinsam mit Peter Peters interimsmäßig den DFB, nachdem Fritz Keller im Mai zurückgetreten war. Auf dem Bundestag am 11. März 2022 in Frankfurt/Main soll ein neuer Präsident gewählt werden. Koch will dann nicht mehr als 1. Vizepräsident kandidieren. (dpa)

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