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Streik bei Amazon in Leipzig – Unternehmen sieht keine Auswirkungen

Von DPA

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Mit Beginn der Nachtschicht hat am Sonntagabend beim Versandhändler Amazon in Leipzig ein viertägiger Streik vor Ostern begonnen. Wie Streikleiter Thomas Schneider am Montagmorgen sagte, sei nach seinen Informationen ein großer Teil der Kollegen dem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gefolgt. Wegen der Corona-Pandemie finde der Ausstand in "stiller Form" statt. Die Streikteilnehmer blieben einfach zu Hause.

Streikposten verteilten seinen Angaben zufolge an den Zugängen zum Firmengelände Informationsmaterial an Kollegen, die nicht mitmachten. Am Morgen sollen am Zaun des Geländes Transparente und Fahnen angebracht werden. Er gehe davon aus, dass sich etwa 400 von rund 1200 Beschäftigten an dem Ausstand beteiligen, sagte Schneider. Der Streik soll bis zur Spätschicht am Donnerstagabend dauern.

Laut einem Unternehmenssprecher sei die Beteiligung an dem Streik "sehr gering". Die Nachtschicht sei "normal angelaufen". Amazon erwartet keine Auswirkungen. Der Versandhändler verwies auf frühere Aktionen. Bei vergangenen Streikaufrufen hätten mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter in den Logistikzentren "ganz normal gearbeitet", hieß es. Laut Amazon liegt der Einstiegslohn (brutto) für Beschäftigte je nach Standort zwischen 11,30 Euro und 12,70 Euro. Nach 12 und 24 Monaten steige er automatisch. Nach zwei Jahren verdienten Mitarbeiter im Schnitt etwa 2600 Euro brutto pro Monat.

Die Gewerkschaft Verdi kämpft in Leipzig seit acht Jahren für den Abschluss eines Tarifvertrages. Amazon sieht sich zu Unrecht kritisiert. "Wir sind zu einer Projektionsfläche für Gruppen geworden, die Aufmerksamkeit für ihre Themen suchen", hieß es in einer Stellungnahme. Man arbeite eng mit den Betriebsräten in den Logistikzentren zusammen. Die Beschäftigen würden von "exzellenten Löhnen, exzellenten Zusatzleistungen und exzellenten Karrierechancen" profitieren: "Wir beweisen jeden Tag, dass wir auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber sind." (dpa)

Foto: ANGELA WEISS / AFP

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