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Tom Tailor: Umbau- und Sparmaßnahmen zehren 2015 fast den gesamten Gewinn auf

Von Jan Schroder

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Der Hamburger Bekleidungskonzern Tom Tailor Group hat es im Geschäftsjahr 2015 nur knapp in die Gewinnzone geschafft. Das geht aus vorläufigen Zahlen hervor, die das Unternehmen am Dienstag präsentierte. Niedrigere Margen und hohe Einmalbelastungen belasteten das Ergebnis. Immerhin konnte der Umsatz überraschend stark verbessert werden. „Die Tom Tailor Group hat ihre finanziellen Ziele für das Geschäftsjahr 2015 erreicht“, resümierte das Unternehmen.

Der Jahresumsatz der Tom Tailor Group wuchs um 2,5 Prozent

Den vorgelegten Zahlen zufolge stieg der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent und erreichte 955,9 Millionen Euro. Damit konnten die eigenen Erwartungen übertroffen werden: Im September hatte die Konzernleitung 945 bis 955 Millionen Euro prognostiziert.

Beide Dachmarken trugen zum Wachstum bei: Das Label Tom Tailor verbesserte seinen Umsatz um 3,8 Prozent auf 630,0 Millionen Euro. Dabei stieg der Großhandelsumsatz um 2,8 Prozent auf 341,0 Millionen Euro, die Retail-Erlöse wuchsen nicht zuletzt dank eines starken Schlussquartals (+8,2 Prozent) um 4,9 Prozent auf 289,1 Millionen Euro. Die Steigerung im eigenen Einzelhandel war allerdings ausschließlich der Eröffnung von 78 neuen Shops im Laufe des Jahres geschuldet: Auf vergleichbarer Fläche sanken die Erlöse um 0,3 Prozent. Die zweite Dachmarke Bonita verbesserte ihren Umsatz um 0,3 Prozent auf 325,8 Millionen Euro. Flächenbereinigt stiegen die Retail-Erlöse der Marke um 1,7 Prozent.

Die Kosten der laufenden Restrukturierungs- und Sparprogramme lassen den Nettogewinn um 99,3 Prozent auf 0,1 Millionen Euro sinken

Beim Ergebnis verfehlte der Konzern das Vorjahresniveau deutlich. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte um 19,8 Prozent auf 67,6 Millionen Euro, die entsprechende Marge sank von 9,0 auf 7,1 Prozent. Dabei machten sich Einmalbelastungen im Rahmen der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen negativ bemerkbar. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr seine internen Strukturen umgebaut, um eine stärkere Vertikalisierung zu erreichen, und ein umfangreiches Sparprogramm aufgelegt, das unter anderem Filialschließungen, Entlassungen und weitere Kostensenkungen vorsieht. Bereinigt um die Aufwendungen im Rahmen dieser Programme wäre das EBITDA lediglich um 12,5 Prozent auf 76,3 Millionen Euro gesunken, die Marge von 9,4 auf 8,0 Prozent. Auch die Eröffnung eines neuen Logistikzentrums hatte Auswirkungen auf das Ergebnis: Ohne die Folgen dieser Maßnahme, die unter anderem temporäre Lieferschwierigkeiten zur Folge hatte, erreichte das bereinigte EBITDA nach Angaben des Konzerns eine Höhe von 81,4 Millionen Euro.

Die Kosten der Restrukturierungs- und Sparmaßnahmen zehrten fast den gesamten Jahresüberschuss auf: Der ausgewiesene Nettogewinn sank gegenüber dem Vorjahr um 99,3 Prozent von 10,8 auf 0,1 Millionen Euro. Bereinigt um Einmalbelastungen ging er um 32,2 Prozent von 21,1 auf 14,3 Millionen Euro zurück.

Die endgültigen Zahlen für das abgelaufene Jahr sowie die Prognose für 2016 will der Konzern am 17. März präsentieren.

Foto: Tom Tailor Group

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