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Triumph stoppt Produktion in Europa

Von Simone Preuss

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Die Wäschemarke Triumph will bald den Betrieb ihres letzten europäischen Werks abgeben - die seit den 60er Jahren bestehende Produktionsstätte in Sacavém, Loures in der Nähe von Lissabon soll verkauft werden. Der Verkaufsprozess soll bereits eingeleitet worden sein und im Laufe des nächsten Jahres abgeschlossen werden, so ein Sprecher des Unternehmens. Zudem leg Triumph Wert darauf, dass möglichst alle Beschäftigten übernommen werden.

Sollte sich ein Käufer finden, dann haben die rund 530 Beschäftigten - die meisten von ihnen Frauen und hochqualifizierte Näherinne - noch einmal Glück gehabt und müssen sich keinen neuen Arbeitsplatz suchen. "Wir möchten den Beschäftigten gerne eine Perspektive bieten und sind zuversichtlich, bald einen Käufer gefunden zu haben", bestätigte das Unternehmen. Triumph-Chef Markus Spiesshofer war vor einigen Wochen eigens nach Portugal geflogen, um die Mitarbeiter persönlich von den Plänen zu unterrichten.

Bei einem Treffen von Management, Stadt und Gewerkschaften am 25. November, bei dem es um Zukunftsoptionen ging, sah sich Triumph jedoch einiger Kritik ausgesetzt, besonders von Seiten der Gewerkschaften: Sie bemerkten, dass Triumph nicht in akuter Bedrängnis sei, den Standort aufgeben zu müssen. Der Konzern arbeite nicht defizitär, hieß es in verschiedenen portugiesischen Medien, im Gegenteil, die Produktion in Portugal laufe gut. Sie sehen die Schließung nur als einen letzten Schritt, um die gesamte Produktion in asiatische Länder zu verlagern. Dort seien die Kosten zwar niedriger, die Arbeiter würden aber ausgebeutet.

Das heißt jedoch nicht, dass Triumph keine finanziellen Herausforderungen zu meistern hatte: In den letzten Jahren gab es immer wieder Umsatzrückgänge, die größtenteils auf verschärften Wettbewerb im Wäschegeschäft zurückzuführen waren. Allein im letzten Jahr sanken die Umsätze wechselkursbereinigt um über 4 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro.

Auch musste sich der Konzern von Bereichen wie der Herrenwäschemarke HOM und der Discounter-Marke Dorina trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehörten. In Europa verbleiben Entwicklung, Vertrieb und Marketing für die Marken Triumph und sloggy.

In Indien ist Triumph seit 2002 tätig; lange genug, um auch über die Produktionsbedingungen - die in den Medien oft schlechter gemacht werden, als sie sind - Bescheid zu wissen. Von Vertriebsstellen in sechs indischen Metropolen ist das Vertriebsnetzwerk von Triumph auf 52 Städte angewachsen. Weltweit ist das Unternehmen in 120 Ländern aktiv, mit 2000 eigenen Geschäften und rund 40.000 Großhandelskunden.

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