• Home
  • Nachrichten
  • Business
  • Umsatzflaute: Wolford muss Prognose korrigieren

Umsatzflaute: Wolford muss Prognose korrigieren

Von Reinhold Koehler

Wird geladen...

Scroll down to read more

Business

Dass es für das österreichische Modeunternehmen in diesem Jahr angesichts der allgemeinen Umsatzflaute im Modehandel schwer werden würde, war absehbar. Dass es jedoch so schlecht laufen würde, konnte auch die Konzernführung nicht ahnen. Nun gibt Wolford bekannt, dass die Zeit, die im laufenden Geschäftsjahr verbleibt, nicht ausreichen wird, um die bereits angehäuften Verluste zu kompensieren.

„Die Gruppe der Generation 50+ ist sehr groß. Allein der Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen wird im Jahr 2050 bei knapp 30 Prozent liegen", so Gerd Hornbergs, Geschäftsführer der Commerz Finanz GmbH. „Die Best Ager verfügen über eine hohe Kaufkraft und haben häufig viel Zeit für Freizeit und Shopping. Sie legen vor allem Wert auf Qualität. Digitale Geräte besitzen sie oft schon vor ihren Kindern."

Angesichts deutlich rückläufiger Umsätze im ersten Quartal, das der Konzern mit einem Minus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum abschloss, sei eine Aufholung der Umsatzrückgänge im Gesamtjahr nicht mehr wahrscheinlich, so das Management. Dies gelte umso mehr, da die Marktschwäche im Monat August weiter angehalten habe.

Kostenabbau soll beschleunigt werden

Ob politische Unsicherheit in den USA, Terrorangst in Frankreich oder der Brexit – negative Ereignisse in wichtigen Kernmärkten hätten zu Konsumschwäche und abnehmender Kundenfrequenz geführt, so die Wolford-Spitze. Vor allem das margenstarke Retail-Geschäft habe so im ersten Quartal ein Umsatzminus von über neun Prozent gegenüber dem ersten Quartal im Vorjahr verzeichnet.

Vor diesem Hintergrund und zusätzlich negativen Währungseffekten ist auch das operative Ergebnis (EBIT) im ersten Quartal mit -8,3 Millionen Euro (Q1 im Vorjahr: -3,0 Mio.Euro) deutlich schlechter ausgefallen als intern prognostiziert. Dabei hatte das Unternehmen bereits im Vorjahreszeitraum ein EBIT-Minus in Höhe von drei Millionen Euro eingefahren und wollte in diesem Jahr eigentlich besser performen. Nun muss der Vorstand jedoch eingestehen: „Dies Ergebnisentwicklung kann in den beiden traditionell umsatzstärkeren Folgequartalen möglicherweise nur begrenzt kompensiert werden“.

Für das gesamte laufende Geschäftsjahr 2016/17 rechnet die Wolford-Spitze nur noch mit gegenüber dem Vorjahr stagnierenden bis leicht nachgebenden Umsätzen und einem möglicherweise negativen operativen Ergebnis im niedrigen einstelligen Bereich. Planmäßig laufe hingegen die Umsetzung des Maßnahmenprogramms zur nachhaltigen Umsatz- und Profitabilitätssteigerung und die kreative Neuausrichtung des Unternehmens. „Der Kostenabbau wird beschleunigt“, verspricht das Management. Man halte daher an der mittelfristigen Planung fest.

Foto: Wolford

Wolford