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Under Armour schreibt im ersten Quartal rote Zahlen

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Under Armour Inc. ist im ersten Quartal 2017 in die Verlustzone gerutscht. Der Umsatz wurde zwar gesteigert, die Wachstumsrate fiel aber weit niedriger aus als in früheren Glanzzeiten, weil die Geschäfte in Nordamerika schwächelten. Konzernchef Kevin Plank sprach trotzdem von einem „soliden Start“ ins neue Geschäftsjahr. Die Quartalszahlen hätten „im Rahmen der Erwartungen“ gelegen, erklärte er in einer Mitteilung. So wurden dann auch die Jahresprognosen trotz der ernüchternden Resultate nicht angetastet.

Insgesamt kam Under Armour in den ersten drei Monaten des Jahres auf einen Umsatz in Höhe von 1,12 Milliarden US-Dollar (1,02 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Steigerung um sieben Prozent. Im Großhandel wuchsen die Erlöse um vier Prozent auf 773 Millionen US-Dollar, im eigenen Einzelhandel stiegen sie um 13 Prozent auf 302 Millionen US-Dollar.

Umsatzrückgang in Nordamerika bremste das Wachstumstempo

Dass der Umsatz zuletzt nur noch einstellig wuchs, lag an der Entwicklung auf dem Heimatmarkt. In den USA hatte sich die Marke innerhalb weniger Jahre durch erstaunliche Zuwächse auf den zweiten Platz unter den Sportartiklern katapultiert – nur der unangefochtene Marktführer Nike blieb unerreichbar. Aber mittlerweile scheint das Potenzial ausgeschöpft, hinzu kamen Probleme, an denen das Unternehmen schuldlos war: Einige große Sporthandelsketten mussten Insolvenz anmelden und verschwanden vom Markt, Under Armour gingen damit wichtige Handelspartner verloren. So schrumpfte der Umsatz in Nordamerika im ersten Quartal um ein Prozent auf 871 Millionen US-Dollar.

Deutlich besser sah es im Rest der Welt aus, wo Under Armour immer noch als frische, innovative Marke gilt und weiter zahlreiche neue Kunden anzieht: Insgesamt stiegen die Erlöse außerhalb Nordamerikas um 52 Prozent (währungsbereinigt +57 Prozent) auf 227 Millionen US-Dollar. In der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, wuchs der Umsatz dabei um 55 Prozent auf 103 Millionen US-Dollar, im asiatisch-pazifischen Raum um sechzig Prozent auf 86 Millionen US-Dollar und in Lateinamerika um dreißig Prozent auf 38 Millionen US-Dollar. Die Sparte „Connected Fitness“ kam weltweit auf einen Umsatz von knapp 19 Millionen US-Dollar, was eine Steigerung um rund zwei Prozent bedeutete.

Schwache Bruttomarge und höhere Betriebskosten drückten Under Armour in die Verlustzone

Angesichts der Nachfrageschwäche in der Heimat reagierte das Unternehmen mit Preissenkungen, was die Bruttomarge merklich drückte. Zudem belasteten höhere Ausgaben für die Auslandsexpansion, den eigenen Einzelhandel und die Turnschuh-Sparte das Ergebnis. So schrumpfte der operative Gewinn im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 78 Prozent auf 7,5 Millionen US-Dollar. Unter dem Strich standen sogar rote Zahlen: Der Nettoquartalsverlust belief sich auf knapp 2,3 Millionen US-Dollar (2,08 Millionen Euro). Im vergangenen Jahr hatte Under Armour im ersten Vierteljahr noch einen Überschuss in Höhe von 19,2 Millionen US-Dollar erzielt.

Trotz der ernüchternden Zahlen im Auftaktquartal hielt die Konzernführung an ihren Ende Januar veröffentlichten Prognosen für das Gesamtjahr fest. Damit rechnet sie für 2017 weiterhin mit einem Umsatzwachstum um elf bis zwölf Prozent (währungsbereinigt 12-13 Prozent) auf annähernd 5,4 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn soll etwa 320 Millionen US-Dollar erreichen. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte er noch bei rund 420 Millionen US-Dollar gelegen.

Foto: Under Armour
Under Armour