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Urban Outfitters: Schwache Umsätze im dritten Quartal lassen Aktienkurs abrutschen

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Bekleidungshändler Urban Outfitters Inc. hat das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 mit durchwachsenen Zahlen abgeschlossen. Während das Unternehmen beim Ergebnis die Erwartungen erfüllen konnten, fiel die Umsatzentwicklung enttäuschend aus. Vor allem das Konzept Urban Outfitters konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Nach der Veröffentlichung der Resultate sackte der Aktienkurs daher um mehr als zehn Prozent ab. Auch die Ankündigung des Unternehmens, eine Restaurantkette zu übernehmen, sorgte unter Analysten nicht unbedingt für Begeisterung.

Im dritten Quartal, das am 31. Oktober endete, erwirtschaftete Urban Outfitters einen Umsatz in Höhe von 825,3 Millionen US-Dollar (774,5 Millionen Euro). Damit wurde das entsprechende Vorjahresniveau lediglich um ein Prozent übertroffen.

Die Einzelhandelserlöse stiegen konzernweit um zwei Prozent auf 765,5 Millionen US-Dollar, der Großhandelsumsatz schrumpfte um fünf Prozent auf 59,7 Millionen US-Dollar. Den Rückgang im Wholesale-Geschäft begründete das Unternehmen mit Schwierigkeiten beim Umzug eines Distributionszentrums. Aufgrund von technischen Problemen hätten Liefertermine ins vierte Quartal verschoben werden müssen.

Auf vergleichbarer Fläche stiegen die Retail-Erlöse um ein Prozent. Die populäre Marke Free People konnte flächenbereinigt um drei Prozent zulegen, das Konzept Urban Outfitters um ein Prozent. Die Sparte Anthropologie mit den Marken Anthropologie, Bhldn und Terrain stagnierte. Insbesondere die Modekette Urban Outfitters verfehlte mit ihrer bescheidenen Wachstumsrate die Erwartungen. Insgesamt ging ihr Umsatz sogar um 0,2 Prozent auf 339,6 Millionen US-Dollar zurück. Die Anthropologie-Gruppe war daher mit 341,1 Millionen US-Dollar (+2,5 Prozent) das umsatzstärkste Segment des Konzerns im abgelaufenen Quartal.

Die Unternehmensführung begründete die unerwartet schwache Umsatzentwicklung mit dem ungewöhnlich warmen Wetter im September und Oktober, das die Nachfrage nach Herbst- und Winterkleidung gedämpft habe. Zudem seien neue Modetrends ausgeblieben. Kategorien wie Kosmetik und Home-Accessoires hätten sich daher besser entwickelt als Bekleidung, erklärte das Management.

Während die Umsatzentwicklung enttäuschte, entsprach das Ergebnis den Erwartungen

Während die Umsätze enttäuschend ausfielen, konnte der Konzern beim Ergebnis die Erwartungen erfüllen. Trotz der Kosten für Umzug des Logistikzentrums, höherer Investitionen in das Online-Geschäft und ungünstiger Wechselkursveränderungen konnte das Unternehmen seine Margen verbessern. Dazu trugen unter anderem geringere Preisnachlässe bei Urban Outfitters bei. Außerdem wurden niedrigere Leistungsprämien ausgezahlt, weil die entsprechenden Resultate nicht erreicht wurden. Der operative Gewinn stieg daher um fünf Prozent auf 80,3 Millionen US-Dollar, der Quartalsüberschuss sogar um zehn Prozent auf 52,0 Millionen US-Dollar (48,8 Millionen Euro).

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres belief sich der Konzernumsatz damit auf 2,4 Milliarden US-Dollar, was eine Verbesserung um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete. Der Nettogewinn verfehlte mit 151,6 Millionen US-Dollar das Vorjahresniveau knapp (-0,3 Prozent). Seit Anfang Februar eröffnete das Unternehmen 23 neue Läden, elf davon entfielen auf Free People, acht auf die Anthropologie-Gruppe und vier auf Urban Outfitters. Im Gegenzug wurden zwei Urban-Outfitters-Filialen und ein Free-People-Store geschlossen.

Urban Outfitters verkündete die Übernahme der Restaurantgruppe The Vetri Family – Analysten sehen das kritisch

Am Montag veröffentlichte das Unternehmen nicht nur seine Quartalszahlen, es gab auch eine überraschende Übernahme bekannt: Akquiriert wurde die Vetri Family Group, die eine Reihe renommierter italienischer Restaurants in den USA betreibt, darunter die preisgekrönte Pizzeria Vetri. Urban Outfitters plant nun, Pizzerien mit seinen Modeläden zu kombinieren. CEO Richard Hayne erhofft sich davon „Synergieeffekte“ und zusätzliche Wachstumsoptionen. Analysten befürchteten hingegen, dass sich das Unternehmen mit seinem Ausflug in die Gastronomie verzetteln könnte, weil Ressourcen, die für das Kerngeschäft dringend benötigt würden, nun durch die Restaurants gebunden seien.

Foto: Urban Outfitters
Urban Outfitters