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USFIA-Umfrage: Auftragsstornierungen belasten das dritte Quartal

Von Don-Alvin Adegeest

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Die Aussichten für die Modeindustrie und ihre Lieferketten in einer Welt nach der Coronakrise stehen nach den Ergebnissen der jährlichen Umfrage der U.S. Fashion Industry Association (USFIA), die in n Zusammenarbeit mit Dr. Sheng Lu, Associate Professor Department of Fashion & Apparel Studies University of Delaware durchgeführt wurde, weiterhin in Frage.

Eine der Fragen, die Marken und Einzelhändlern in jedem Jahr gestellt wird, ist, wie sie die Aussichten für die Modeindustrie in den nächsten fünf Jahren einschätzen. Im Jahr 2020 ist das Vertrauen der Befragten auf ihrem Tiefpunkt und die Anzahl der Befragten, die pessimistisch in die Zukunft blicken, höher denn je.

Annullierungen von Bestellungen

In der Umfrage berichteten 100 Prozent der Führungskräfte der Modebranche, dass sie aufgrund der Pandemie in diesem Jahr Beschaffungsaufträge für Bekleidung verschoben oder storniert haben. An der Umfrage nahmen Führungskräfte von 25 Modeeinzelhändlern, Importeuren und Großhändlern teil.

Modeunternehmen von Primark bis H&M haben zeitweise Aufträge wegen geringer Nachfrage aufgeschoben und/oder storniert, was sich wiederum negativ auf Lieferanten in Regionen wie Bangladesch und Indien ausgewirkt hat. „Die Befragten scheinen bei der Stornierung von Bestellungen aus Vietnam 'vorsichtiger' zu sein", so die USFIA-Umfrage, da es von vielen als das "nächste China" für die Beschaffung von Bekleidung angesehen wird. Einige Unternehmen, insbesondere H&M, haben sich verpflichtet, ihre Lieferanten für bereits in Produktion gegangene Aufträge zu bezahlen.

Schwierigkeiten und Herausforderungen für die Industrie

Covid-19 hat schwerwiegende Unterbrechungen in der Lieferkette von internationalen Modeunternehmen verursacht. Diese Probleme sind auf mehrere Aspekte zurückzuführen, die von einem Arbeitskräftemangel, einem Mangel an gelieferten Textilrohstoffen und einem erheblichen Kostenanstieg bei Versand und Logistik reichen.

Covid-19 hat zu einem weitverbreiteten Umsatzrückgang und Auftragsstornierungen bei US-Modeunternehmen geführt. Fast alle Befragten (96 Prozent) erwarten, dass die Verkaufserlöse ihrer Unternehmen im Jahr 2020 sinken werden.

Die Zahl derer, die optimistisch oder etwas optimistisch auf die nächsten fünf Jahre blicken, sank von 65,3 Prozent im Jahr 2019 auf einen neuen Tiefstand von 57,9 Prozent. Im Vergleich dazu hat fast ein Drittel der Befragten eine pessimistische oder etwas pessimistische Sicht auf die Zukunft der Modeindustrie, die höchste seit Beginn der Umfrage im Jahr 2014.

Die "steigenden Produktions- und Beschaffungskosten" werden als die viertgrößte Herausforderung für Unternehmen im Jahr 2020 eingeschätzt, mit der die Befragten konfrontiert sind. Bemerkenswert ist, dass die Befragten das zweite Jahr in Folge angeben, dass "Versand und Logistik" ihre größte Sorge um die Kosten im Jahr 2020 sind. Darüber hinaus geben 90 Prozent der Befragten ausdrücklich an, dass die Maßnahmen des Handelskonflikt mit China die Beschaffungskosten ihres Unternehmens im Jahr 2020 gegenüber 63 Prozent im letzten Jahr erhöht haben.

Unternehmen vergessen Nachhaltigkeit nicht, trotz der Notlage

Über 70 Prozent der Befragten in diesem Jahr geben an, dass sie bis 2022 mehr Ressourcen für den Bereich Nachhaltigkeit und Einhaltung sozialer Standards bereitstellen wollen, das sind 63 Prozent als noch 2019.

Über USFIA

Die Mission der USFIA besteht darin, die Modeindustrie mit Analysen, Aus- und Weiterbildung zu unterstützen und für eine Handelspolitik einzutreten, die Mode unterstützt, die durch globalen Handel möglich wird.

Diese Benchmarking-Studie basierte auf einer Umfrage unter fast 25 Führungskräften der führenden US-Modeunternehmen von April bis Juni 2020. Die Studie umfasst eine Mischung von Befragten, die verschiedene Arten von Unternehmen in der US-Modebranche repräsentieren. Ungefähr 63 Prozent der Befragten sind selbst identifizierte Einzelhändler, 37 Prozent selbst identifizierte Marken, 63 Prozent selbst identifizierte Importeure/Großhändler und 11 Prozent waren Dienstleister, einschließlich Beschaffungsagenturen.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Bild: Andrea Piacquadio / Pexels

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