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Verdi fordert Staatshilfen für Karstadt-Kaufhof-Warenhäuser

Von DPA

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Im Ringen um die Rettung der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof fordert die Gewerkschaft Verdi ein Eingreifen des Staates. «Es ist jetzt Zeit für eine politische und finanzielle Unterstützung für die Beschäftigten durch die Politik in den Kommunen, Gemeinden sowie Landesregierungen und der Bundesregierung», sagte Verdi-Verhandlungsführer Orhan Akman am Dienstag nach einer Sitzung der Tarifkommission für den Warenhauskonzern am Dienstag in Essen. Unterstützung sei auch «in Form von Staatshilfen» erforderlich, betonte Akman.

Die Sanierer der Warenhauskette hatten am Tag zuvor den Gewerkschaftsvertretern ihr Konzept für den kränkelnden Handelsriesen vorgestellt. Interviewäußerungen von Galerie-Sachwalter Frank Kebekus zufolge steht mindestens ein Drittel der insgesamt 172 Warenhäusern von der Schließung. Es könnten aber noch mehr sein. Insgesamt stünden 80 Häuser «im Feuer» hatte Kebekus der «Wirtschaftswoche» gesagt. Eine Liste von geplanten Filialschließungen habe das Management nicht zu dem Treffen mit den Arbeitnehmervertretern mitgebracht, hieß es aus der Gewerkschaft.

Die bisher vorgelegten Überlegungen für eine Sanierung nannte Akman «ideenlos, unkreativ und eine Missachtung von 35 000 Beschäftigten und ihren Familien». Es seien keinerlei neue Ideen für ein tragfähiges, nachhaltiges Zukunftskonzept präsentiert worden. Das Konzept spreche dieselbe Sprache wie die bisherigen Pläne des Managements mit Personalabbau und Lohnkürzungen.

Die Gewerkschaft wolle sich den verabredeten Gesprächen über die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof dennoch nicht verschließen, hieß es weiter. «Vom Eigentümer und den Gesellschaftern erwarten wir Investitionen in die Zukunft der Warenhäuser sowie eine detaillierte Investitionsplanung. Weitere massive Eingriffe in die bestehenden Löhne und Gehälter sind keine Lösung», erklärte die Tarifkommission.

Der Warenhauskonzern hatte zur Vorbereitung einer Sanierung in Eigenverwaltung ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Die Corona-Krise habe die Warenhauskette in eine äußerst schwierige Situation gebracht. «Wir gehen von einer Milliarde Umsatzverlust in diesem Jahr aus», hatte der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz. Der Konzern könne deshalb nur durch harte Einschnitte überleben. Bis Ende Juni soll feststehen, wer welche Beiträge zur Sanierung leistet und im Anschluss ein Insolvenzplan erstellt werden, über den die verschiedenen Gläubigergruppen im Juli abstimmen. (dpa)

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