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Wolford: Sondereffekte lassen Neunmonatsergebnis einbrechen

Von Jan Schroder

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In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 konnte der österreichische Legwear-Spezialist Wolford AG ein solides Umsatzplus erwirtschaften. Zu verdanken hatte er das nicht zuletzt einem deutlichen Wachstum im Online-Geschäft. Der Gewinn verfehlte das Vorjahresniveau allerdings deutlich. Dafür waren nach Angaben des Unternehmens vor allem Sondereffekte und ungünstige Wechselkursveränderungen verantwortlich. Widrige Rahmenbedingungen in wichtigen Märkten bringen allerdings die Ergebnisziele für 2015/16 in Gefahr.

Beim Umsatz profitierte Wolford in den ersten neuen Monaten des Geschäftsjahres vom Kursverfall des Euro gegenüber dem US-Dollar und dem Britischen Pfund: Die ausgewiesenen Erlöse stiegen um 6,3 Prozent auf 128,7 Millionen Euro, währungsbereinigt wuchsen sie lediglich um 1,1 Prozent. Positive Wechselkurseffekte bescherten dem Retail-Geschäft ein kräftiges Umsatzplus: In absoluten Zahlen stieg der Umsatz der eigenen Boutiquen um 5,2 Prozent (flächenbereinigt +4,3 Prozent). Äußerst dynamisch entwickelte sich das Online-Geschäft: Dort stiegen die Erlöse um 65,8 Prozent steigern. Währungsbereinigt wurde das Vorjahresniveau im eigenen Einzelhandel insgesamt allerdings nur knapp übertroffen (+ 0,3 Prozent).

Aufgrund von Währungseffekten stieg der Umsatz von Wolford um rund sechs Prozent

Damit blieb die Entwicklung hinter den Erwartungen des Unternehmens zurück. „Ursachen hierfür waren zum einen die unsichere politische und konjunkturelle Lage, zum anderen die warmen Temperaturen in den Wintermonaten, die sich auf die Kundenfrequenzen auswirkten“, erklärte Wolford. Wenig erfreulichen verliefen die Geschäfte vor allem in den „Kernmärkten“ Deutschland und Österreich, in denen der Umsatz ebenso zurückging wie in Osteuropa. In anderen Märkten konnten die Österreicher hingegen deutlich zulegen. So wurden in Italien und Spanien sogar zweistellige Wachstumsraten erzielt. In den USA, Großbritannien und der Schweiz sorgten nicht zuletzt positive Währungseffekte für Umsatzsteigerungen.

Die Entwicklung des Periodenergebnisses war stark von Sonderfaktoren beeinflusst. Im Vorjahr hatte Wolford durch den Verkauf eines Grundstücks und einer Mietrechtsoption Einnahmen in Millionenhöhe verbucht. Diese Einmaleffekte sorgten zusammen mit negativen Wechselkursveränderungen im laufenden Jahr für einen regelrechten Gewinneinbruch. So sackte das ausgewiesene operative Ergebnis (EBIT) um 69,5 Prozent auf 2,16 Millionen Euro ab. Bereinigt um Sondereffekte sei das EBIT um 1,02 Millionen Euro verbessert worden, erklärte das Unternehmen. Der Nettogewinn nach neun Monaten lag bei 1,07 Millionen Euro und damit aufgrund der zahlreichen Einmaleffekte um 77,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Gewinn pro Aktie sank von 0,91 auf 0,14 Euro.

Widrige Rahmenbedingungen in wichtigen Märkten bringen das Ergebnisziel für das Gesamtjahr in Gefahr

Was die kommenden Monate angeht, gab sich das Unternehmen äußerst vorsichtig. So sei die Entwicklung der Kernmärkte USA, Deutschland und Frankreich derzeit nur „schwer zu prognostizieren“. Damit könnten die Gewinnziele für das laufende Jahr in Gefahr geraten: „Sollte sich das Marktumfeld zeitnah nicht verbessern, wird das Ziel, ein positives operatives Ergebnis für das Geschäftsjahr 2015/16 zu erreichen, herausfordernd sein“, erklärte Wolford. Immerhin geht das Management trotz der widrigen Rahmenbedingungen nach wie vor von einer Steigerung des Jahresumsatzes aus.

Foto: Wolford

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