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Duisburg: Hauchdünne Mehrheit stimmt gegen Outlet-Pläne

Von Jan Schroder

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In Duisburg fanden am Sonntag nicht nur die Bundestagswahlen ab. Die Bewohner der Stadt durften in einem Bürgerentscheid auch über die Pläne zum Bau eines neuen Outlet-Centers abstimmen. Das Ergebnis fiel äußerst knapp aus: Letztlich votierten 51,09 Prozent der Wähler dafür, die Planungen zu stoppen.

Gegen den Bau des deutschlandweit größten Designer Outlet Centers (DOC) hatte sich die Bürgerinitiative „Ja zu Duisburg“ ausgesprochen. Sie wurde dabei von den von den Stadtratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke sowie den lokalen Vertretern der FDP unterstützt. „Ein DOC ist Stadtplanung von vorgestern und nur auf kurzfristigen Gewinn ausgelegt“, erklärte die Bürgerinitiative. Das Center würde zu einer weiteren Schwächung des innerstädtischen Einzelhandels führen.

Am Rand der Duisburger Innenstadt sollte das größte Outlet-Center Deutschlands entstehen

Für den Bau hatten sich Oberbürgermeister Sören Link (SPD) sowie die Stadtratsfraktionen der SPD und der CDU stark gemacht. Sie argumentierten, das Projekt biete „große Chancen für Duisburg“. Unter anderem würden dort neue Arbeitsplätze entstehen. Außerdem erwarteten die Befürworter der Pläne im Gegensatz zu den Initiatoren des Bürgerentscheids eine „Belebung der Innenstadt durch Besucher aus anderen Städten“, die hauptsächlich wegen des Outlet-Centers nach Duisburg kommen würden.

Oberbürgermeister Link hatte im Vorfeld erklärt, das Ergebnis des Bürgerentscheids akzeptieren zu wollen. Die Planungen für das umstrittene DOC laufen schon seit Jahren. Auf einer Bahnbrache am Rande der Innenstadt wollte der Projektentwickler Neinver ein Outlet-Einkaufszentrum mit einer Verkaufsfläche von 30.000 Quadratmetern errichten. Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs war 2010 in die Schlagzeilen geraten, weil sich dort die Loveparade-Katastrophe ereignet hatte, bei der 21 Menschen starben. Nach dem Bürgervotum droht nun das Ende des Projekts.

Foto: Durian GmbH
DOC Duisburg
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