• Home
  • Nachrichten
  • Einzelhandel
  • Australien: Kleidung aus dem Inland bei Onlinekunden beliebt

Australien: Kleidung aus dem Inland bei Onlinekunden beliebt

Von Simone Preuss

Wird geladen...

Scroll down to read more

Einzelhandel

Australier gaben im Jahr 2,4 Milliarden australische Dollar (AUD) beim Kauf für Männer- und Frauenkleidung im Internet aus. Wie das Forschungsunternehmen Roy Morgan Research herausfand, scheinen Kunden, die Damenmode kaufen, lokale Anbieter zu bevorzugen, während bei der Herrenmode internationale Anbieter dominieren. Interessanterweise gibt es Unterschiede beim Einkaufsverhalten von Männern und Frauen, was die Debatte lokal gegenüber global angeht.

„Es gibt deutliche Unterschiede zwischen Damen- und Männerkleidung, wenn es darum geht, wie viele unserer Ausgaben im Inland bleiben. Zwei Drittel aller Australier kaufen Damenbekleidung (von denen fast alle natürlich Frauen sind) im Internet von heimischen Websites. Aber für Herrenbekleidung gingen 61 Prozent unserer Ausgaben nach Übersee - und sowohl Kunden als auch Kundinnen bevorzugen internationale Websites für den Einkauf von Männerkleidung“, fasste Michele Levine zusammen, Geschäftsführerin von Roy Morgan Research.

Genauer gesagt wurden 1,579 Milliarden AUD für Frauenbekleidung ausgegeben und 835 Millionen AUD für Männerkleidung. Von Ausgaben von insgesamt 2,414 Milliarden AUD gingen 1,366 Milliarden AUD (56 Prozent) an Websites mit Sitz in Australien (reine Internethändler sowie die Webshops traditioneller Einzelhändler), während nur 1,048 Milliarden AUD (44 Prozent) an internationale Onlinehändler gingen.

Australische Kundinnen bevorzugen heimische Onlinehändler

Der Unterschied ergibt sich durch die Ausgaben für Damenbekleidung, die in erster Linie im Inland blieben: Während zwei Drittel (1 Milliarde AUD) in australischen Online-Shops ausgegeben wurden, verblieb nur ein Drittel (550 Millionen AUD) für internationale Online-Shops. Auch die Präferenz für internationale Websites für den Einkauf von Männerkleidung konnte diesen Trend nicht ausgleichen, da die Gesamtausgaben für Männerbekleidung nur etwa die Hälfte der Ausgaben für Damenbekleidung ausmachen.

Und es scheint geschlechtsspezifische Vorlieben zu geben, vergleicht man die Ausgaben im Inland mit denen im Ausland: 89 Prozent (1,4 Milliarden) der im Jahr 2015 im Internet für Damenbekleidung ausgegebenen 1,579 AUD stammten von Frauen, während die verbleibenden 179 Millionen AUD von Männern für Frauenkleidung ausgegeben wurden. Interessanterweise bevorzugten letztere auch hier internationale Websites, während Frauen auf heimische Onlinehändler setzten - 961 Millionen AUD wurden über lokale Einzelhändler und 439 Millionen AUD über internationalen ausgegeben.

Bei der Herremode sieht es ganz anders aus: 835 Millionen AUD wurden im Jahr 2015 online für Männerbekleidung ausgegeben, von denen mehr als 60 Prozent (504 Millionen AUD) auf den internationalen Handel entfielen. Von diesen gaben Männer 393 Millionen AUD aus und Frauen 111 Millionen AUD, wobei letztere hier auch internationale Websites bevorzugten (wenn auch nur knapp; sie gaben 103 Millionen AUD für Männerbekleidung bei heimischen Onlinehändlern aus).

Was bedeutet dies für den australischen Interneteinzelhandel in Bezug auf Männer- und Frauenkleidung? Für Levine sind die Auswirkungen klar: „All dies deutet darauf hin, dass australische Einzelhändler für Männerbekleidung die für Damenbekleidung einholen müssen. Es könnte sein, dass Preisgestaltung, Qualität, Auswahl und die angebotenen Marken auf dem neuen, internationalen Marktplatz einfach nicht auf dem neuesten Stand sind, vor allem unter den modebewussten, technisch versierten und betuchten Verbrauchern.“

Illustration: Roy Morgan Research
Onlinehandel