Gute Aussichten für 2017: Konsumklima bleibt in Schwung

Das Jahr 2016 war ein schwieriges für den Einzelhandel. Finanz-, Polit- und Wirtschaftskrisen prägten die vergangenen zwölf Monate wie selten zuvor, und diverse Ängste hemmten allzu oft die Stimmung der Verbraucher. Dabei ging es den Deutschen 2016 eigentlich gar nicht so schlecht, schließlich stiegen nicht nur die Löhne sondern auch die Beschäftigungszahlen.

Trotz der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der aktuellen Nullzinspolitik, die das Sparen so unattraktiv macht wie noch nie, hielten die Deutschen ihr Geld zusammen. Dies bekamen vor allem die Modehändler im mittleren Preissegment zu spüren, die wohl eines der schwierigsten Jahre seit Jahrzehnten hinter sich hat – und einen nie da gewesenen Siegeszug der Discounter verkraften musste.

Immerhin: Das gute Weihnachtsgeschäft konnte wohl vielerorts die schwachen Geschäfte der vorangegangenen Monate kompensieren. Ob die Jahresendzeit-Rallye jedoch ausreicht, um generell mit Optimismus ins neue Jahr zu gehen, ist durchaus fraglich.

Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent erwartet

Geht es nach den Experten von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), haben die Deutschen durchaus Grund zur Freude: Die Stimmung der Verbraucher zeige zum Jahresende nämlich ein im Großen und Ganzen positives Bild. „Die Konjunkturerwartung legt leicht, die Einkommenserwartung deutlich zu,“ so die GfK. Dagegen müsse die Anschaffungsneigung leichte Einbußen hinnehmen.

Besonders wichtig für den Handel: Die Konsumenten gehen zum Jahresende davon aus, dass die Wirtschaft auch in den kommenden Monaten wachsen wird, wenn auch nur moderat. Der für viele überraschende Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen scheint sich hingegen bisher nicht auf die Stimmung der Verbraucher auszuwirken. Sie erwarten in den nächsten Monaten offensichtlich keine direkten Auswirkungen auf die deutsche Konjunktur.

Auch die Mehrzahl der Experten geht davon aus, dass die konjunkturelle Dynamik, nach einem etwas schwächeren dritten Quartal 2016, im Schlussvierteljahr wieder zunimmt. Hauptstütze soll nach Aussage der Deutschen Bundesbank die Binnennachfrage sein, wie sie in ihrer aktuellen Prognose vom Dezember anmerkt. Insgesamt erwartet die Bundesbank für dieses und das kommende Jahr jeweils ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent. Davon soll auch der Arbeitsmarkt profitieren, die Zahl der Beschäftigten soll nach dieser Prognose weiter steigen.

Allerdings: Die Anschaffungsneigung kann aktuell noch nicht von den verbesserten Konjunktur- und Einkommenserwartungen profitieren. Die Konsumneigung erleidet sogar leichte Einbußen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotzdem ist die Konsumfreude ungebrochen hoch. Der Einzelhandel kann daher wohl damit rechnen, dass die Verbraucher auch in den Tagen nach Weihnachten in die Läden strömen und einkaufen werden.

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