• Home
  • Nachrichten
  • Einzelhandel
  • Modehandel will Stromkosten reduzieren

Modehandel will Stromkosten reduzieren

Von Reinhold Koehler

Wird geladen...

Scroll down to read more

Einzelhandel

Zwar sinken die Preise für Energie seit geraumer Zeit beträchtlich, die deutschen Modehändler spüren davon jedoch bislang wenig, im Gegenteil: Hohe Zusatzkosten belasten die Ladenbesitzer derzeit so stark wie noch nie. So liegen die Energiekosten (Strom, Gas, Heizöl etc.) bei den umsatzstarken Modeunternehmen laut einer Untersuchung des EHI Retail Instituts derzeit bei jährlich 32 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche.

Dies bedeutet zwar eine Verringerung gegenüber 2013 mit 36 und 2014 mit 34 Euro, allein aufgrund steigender Nebenkosten (Netzentgelte, EEG-Umlage etc.) muss der gesamte Einzelhandel in 2016 jedoch mit Mehraufwendungen in Höhe von 277 Millionen Euro rechnen. Dies hat der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) errechnet. Laut EHT entfallen im Non-Food-Bereich allein 68 Prozent der Kosten auf Strom, 32 Prozent fallen bei Wärmeenergie an.

Der Strom wird nach Angaben der Händler zu 58 Prozent für die Beleuchtung und zu 25 Prozent für Klima/Lüftung verwendet, der Rest entfällt auf sonstigen Verbrauch wie für die Haustechnik. Im Mode- und Schuhhandel (ohne Discountmärkte) fielen so 144 Kilowattstunden pro Quadratmeter Verkaufsfläche im Jahr an. Die Non-Food- Teilnehmer an der Umfrage zahlen aktuell 19,04 Cent pro Kilowattstunde (inkl. Abgaben).

Umstellung auf LED-Beleuchtung gefordert

Um weiteren Belastungen durch zu hohe Energiekosten vorzubeugen, empfehlen BTE und EHI den Händlern, ihre Läden nach Einsparmöglichkeiten zu untersuchen. Einsparpotenzial besteht laut EHI dabei vor allem bei der Beleuchtung, wo die Non-Food-Unternehmen auch einen aktuellen und zukünftigen Investitionsschwerpunkt sehen. Schließlich haben die großen Handelsfilialisten bislang lediglich rund 20 Prozent ihrer Flächen auf LED umgestellt. Allerdings starten einige große Textilunternehmen wegen der sich stetig erhöhenden LED-Effizienz und den zum Teil auf zehn Jahre verlängerten Garantiezeiten aktuell mit der Umrüstung.

Ob der Handel allerdings, wie von den Verbänden seit Langem gefordert, eine Sonderstellung bei der anteiligen Bezahlung der Mehrkosten durch die Energiewende rechnen kann, bleibt mehr als fraglich. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet durch die Einführung der EEG-Umlage für das kommende Jahr mit einer Kostensteigerung in Höhe von 130 Prozent

Foto: Peter Röhl / pixelio.de

BTE
EHI
Hdeeinzelhandel