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Verband: Modehandel muss professioneller werden

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Der Handelsverband Textil (BTE) macht sich angesichts der anhaltend schwachen Absatzzahlen auf dem Modemarkt zunehmend Sorgen um seine Mitglieder. So hätten die Umsatzeinbrüche im September nach einigen guten Wochen zwar zum Teil ausgeglichen werden können, „die Saison und das gesamte Jahr bleiben aber sehr schwierig“. Zusätzliche Probleme bereite aktuell noch die Unsicherheit bezüglich der Sonntagsöffnungen, die eine entsprechende Planung fast unmöglich mache, heißt es.

Der BTE hat längst erkannt: „Hier hat der stationäre Modehandel massive Wettbewerbsnachteile gegenüber dem Online-Handel und auch gegenüber etlichen FOC, die überdies von baurechtlichen Bevorzugungen profitieren. Als Konsequenz fordert der Verband nun von den Händlern mehr Professionalität ein, vor allem was den Marktauftritt angeht. Gegebenenfalls müsse der stationäre Modehandel sein bisheriges Konzept überdenken.

Nötig sei vor allem mehr Flexibilität bei der Ware, um besser auf die aktuelle Situation und die Kundenwünsche reagieren zu können, so der BTE. Dazu müssten die Lieferanten bedarfsgerechter liefern und witterungsbezogen unpassende Ware auch einmal zurückhalten. Ziel des Stationärhandels sei es, noch mehr ready to wear-Artikel auf die Fläche zu bekommen und die jeweils aktuelle Wetterlage stärker bei Warenpräsentation und Werbung zu berücksichtigen.

Der Händler soll auch Entertainer sein

Zu kritisieren hat der Verband jedoch auch den Style vieler Modegeschäfte. Der Handel müsse seinen Kunden im Geschäft noch mehr Lust auf neue Ware vermitteln, so die Forderungen der BTE-Spitze. Dazu bedürfe es mehr Bewegung auf der Fläche und ggf. eine Ergänzung des Sortiments um Accessoires oder Lifestyle-Artikel. Vor allem aber sollten die Verkaufsmitarbeiter mit Freude und Begeisterung den Kunden gegenüber treten. „So haben einige Modegeschäfte, die sich gegenüber dem Kunden als Gastgeber oder gar Entertainer profiliert haben, selbst im September gute Umsätze erzielen können“, heißt es weiter.

In der Tat überzeugten zuletzt vor allem die Modegeschäfte, die einen modernen Auftritt haben, on- und offline Aktivitäten sinnvoll bündeln und einen guten, verlässlichen Service durch geschultes Fachpersonal anbieten.

Der BTE wird dies weiterhin vehement von seinen Händlern einfordern. Schließlich ist ein Verband nur so stark wie die Summe seiner Mitglieder, und die werden immer weniger. Der Grund dafür liegt jedoch nicht etwa an einer wachsenden Unzufriedenheit mit der Verbandsarbeit sondern an der stets abnehmenden Zahl stationärer Textilgeschäfte.

Foto: Tim Reckmann / pixelio.de

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