Weihnachtsgeschäft: Deutscher Einzelhandel kommt in Schwung

Vor einer Woche war die erste Zwischenbilanz des Weihnachtsgeschäfts noch recht verhalten ausgefallen. Die Umsätze an den Tagen vor dem ersten Advent hatten nach Angaben des Handelsverbands Deutschland (HDE) „auf dem Niveau des Vorjahres gelegen“.

Nach der zweiten Adventswoche klang das Fazit schon erfreulicher: „Das Weihnachtsgeschäft kommt in Fahrt“, erklärte der Branchenverband am Sonntag. Für viele Händler seien die Geschäfte besser gelaufen als in der Vergleichswoche des Vorjahres. Der HDE hatte wie schon in der Vorwoche knapp 400 Einzelhändler zur aktuellen Geschäftslage befragt.

Zu den Gewinnern in der Branche zählten auch in der zweiten Adventswoche die Anbieter von Produkten, die als Weihnachtsgeschenke besonders beliebt sind. „Insbesondere der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Unterhaltungselektronik, Kosmetika und Spielwaren“ habe „von guten Umsätzen“ berichtet, erklärte der Verband. Auch der bevorstehende Nikolaustag machte sich bemerkbar: Viele Kunden hätten „bei Schoko-Nikoläusen und anderen kleinen Gaben für die Stiefel“ zugegriffen. Damit trugen sie zu „vielerorts starken Verkäufen“ am Samstag bei.

Die Geschäfte in den Innenstädten liefen deutlich besser als in der Vorwoche

Positiv entwickelte sich in den vergangenen Tagen ein Segment, das zuvor noch geschwächelt hatte. „Besonders in den zentralen Innenstadtlagen zog das Geschäft gegenüber der Vorwoche spürbar an“, erklärte Stefan Genth, der Hauptgeschäftsführer des HDE, in einer Mitteilung. Die Kundenfrequenzen in den Stadtzentren hätten sich deutlich verbessert, in der jüngsten Umfrage sei daher „fast die Hälfte“ der in zentralen Lagen ansässigen Betriebe „sehr zufrieden“ gewesen. Ein Faktor blieb aber gegenüber der ersten Adventswoche unverändert: „Erneut bewerten größere Unternehmen mit über zwei Millionen Euro Jahresumsatz den Geschäftsverlauf deutlich besser als kleinere Händler“, teilte der Verband mit.

Nach dem Aufschwung in der vergangenen Woche kann der deutsche Einzelhandel weiterhin auf ein sehr erfolgreiches Weihnachtsgeschäft hoffen. Der HDE hatte im Vorfeld eine Umsatzsteigerung um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert. Demnach würde der Gesamtumsatz der Branche in den Monaten November und Dezember auf das neue Rekordniveau von rund 91 Milliarden Euro steigen. Überdurchschnittlichen zum Wachstum beitragen wird erneut das Online-Geschäft. Ihm sagt der Verband ein Umsatzplus von gut zwölf Prozent auf 44 Milliarden Euro voraus.

Foto: ECE