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World Retail Congress beleuchtet Schlüsselthemen und Trends

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Der seit 2007 alljährliche veranstaltete World Retail Congress fand vom 17. - 19. April in Madrid statt und brachte auch dieses Jahr wieder Vorreiter des Einzelhandels aus aller Welt zusammen, um Schlüsselthemen vorzustellen, sich kurzzuschließen und über die Zukunft des Einzelhandels zu diskutieren.

Eingeleitet wurde der Kongress vom Inditex-Präsidenten Pablo Isla, Dimas Gimeno, Präsident El Corte Inglés, und Jaume Miquel, Managing Director von Tendam, der ehemaligen Cortefiel Group, die die Plattform nutzte, um ihre neue Identität vorzustellen. Alle drei teilten einen gemeinsamen Diskurs, der unter dem Motto "innovate to win" stand.

"Wir müssen Technologien nutzen, um für unsere Kunden einen Mehrwert zu schaffen und ein nahtloses Markenerlebnis zu bieten, unabhängig davon, ob jemand den Laden oder online besucht", betonte Isla die Wichtigkeit eines Omnichannel-Modells beziehungsweise des Übergangs von einem linearen zu einem kreisförmigen Modell: "Wir haben Sammelbehälter für Kleidung in acht Ländern, durch die wir 19.000 Tonnen Kleidungsstücke gesammelt haben. Wir arbeiten mit Partnern zusammen, um den Recyclingprozess weiter zu entwickeln und Fasern ein neues Leben zu geben."

Innovation ist der Schlüssel zum erfolgreichen Einzelhandel

Mit weltweit 34 Millionen Beschäftigten (34,7 Prozent aller Beschäftigten) zeigte Gimeno die Branche im internationalen Kontext und betonte die Bedeutung des Einzelhandels allgemein: "Dieser Kongress bringt Hunderte von Herstellern, Produzenten und Designern unserer Vertriebsketten zusammen, um sich dem digitalen Zeitalter zu stellen. Einzelhandel bedeutet Fortschritt und Vertrauen. Er bietet die Chance, Wohlstand und Arbeitsplätze zu schaffen."

Miquel verdeutlichte die Bedeutung des World Retail Congress in Spanien, wo er drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Er kommentierte zudem den Namenswechsel und das neue Logo der ehemaligen Grupo Cortefiel - jetzt Tendam - einem der führenden Modehändler Europas, der für Marken wie Woman’s Secret und Fifty bekannt ist: "Warum haben wir uns verändert? Wir befinden uns an einem Wendepunkt in der Transformation, die wir vor zwei Jahren unternommen haben, und wir wollten eine Dachmarke schaffen, die alle Marken des Konzerns umfasst, nicht nur eine."

Luxus ist weiterhin wichtig für die Branche

Zudem kamen Sébastien Badault, der internationale Direktor für Alibabas Luxus- und Modelinien, Assembled Brands-Gründer Adam Pritzker und Bally-CEO Frédéric de Narp zusammen, um über die Zukunft des Luxusmarkts zu reden. Alle drei waren sich einig, dass sich die Bedeutung des Wortes Luxus verändert hat und heute weit mehr bedeutet als Status und Handwerkskunst. Gefühle sowie ein nahtlos verzahntes Omnichannel-Erlebnis prägen den Einzelhandel heute, der noch auf ausgesuchte Flagshipstores setzt.

Badault verwies europäische Marken auf China, um ein Bild des zukünftigen Luxuskunden zu bekommen, der mit rund 20 Jahren weit jünger ist als zuvor: "Ich bin davon überzeugt, dass das, was jetzt gerade in China passiert, in einigen Jahren in Europa passieren wird. Es gibt bestimmte Veränderungen, die in Europa bald Realität werden, wie etwa die verbreitete Bezahlung mit digitalen Geräten."

Zudem stimmten die drei Experten darin überein, dass die Individualisierung von Luxusprodukten Zukunft hat. "Die Produktion von kleinen Serien von Produkten für ein spezielles Publikum funktioniert. Eine Kollektion, die beispielsweise exklusiv für Detroit kreiert wurde, dürfte für die heimische Bevölkerung erfolgreicher sein als eine Kollektion mit globalen Produkten. Menschen fühlen sich gerne als Teil einer Gruppe und wollen anders und besonders sein", fasste Pritzker zusammen.

Fotos & Video: FashionUnited
World Retail Congress