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Auch Tommy Hilfiger setzt auf neues Showkonzept: "Wir wollen den Laufsteg demokratisieren"

Von Jan Schroder

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Mode

Die Revolution gegen die althergebrachten Konventionen der Modebranche nimmt weiter Fahrt auf: Auch das Label Tommy Hilfiger will nun mit den traditionellen Regeln brechen und seine neuen Kollektionen direkt nach der Laufstegschau in die Läden bringen. Die Entscheidung sei „der nächste Schritt im Rahmen unserer Strategie, den Runway zu demokratisieren“, erklärte das Unternehmen, das zum US-amerikanischen Bekleidungskonzern PVH gehört.

Zuvor hatten bereits namhafte Modehäuser wie Tom Ford und Burberry ähnliche Pläne verkündet. Sollten sich solche Konzepte allgemein durchsetzen, würde die Modenschau eine völlig neue Funktion bekommen: War sie bisher eine exklusive, Einkäufern, Journalisten und handverlesenen VIPs vorbehaltene Veranstaltung, auf der Entwürfe präsentiert wurden, die erst Monate später in die Läden kamen, wird sie nun zu einer direkt auf den Endverbraucher abzielenden Show, die ein besonders wirkungsvolles Startsignal für den Verkauf der neuen Kollektion setzt.

Mit der Umstellung auf das neue Konzept will Tommy Hilfiger im kommenden September beginnen. Dann soll die erste Kollektion der Linie TommyXGigi, einer Zusammenarbeit des Labels mit Supermodel Gigi Hadid, erstmals auf dem Laufsteg gezeigt werden – vor potenziellen Kunden und Pressevertretern. Unmittelbar im Anschluss soll die Werbekampagne gestartet und die Capsule-Collection in den Boutiquen und Online-Stores des Unternehmens sowie den Läden der Handelspartner angeboten werden.

No one rocks a runway quite like Tommy girls! #Zoolander2 Red, white and blue steel #forlife #romeestrijd #karlyloyce

A photo posted by Tommy Hilfiger (@tommyhilfiger) on

Die Präsentation der regulären Damenkollektion von Tommy Hilfiger wird schrittweise geändert. Im Rahmen der September-Show der TommyXGigi-Linie sollen bereits einige ausgewählte Styles gezeigt werden. Aus Rücksicht auf die Planungen der Handelspartner und Medien wird es dann auch einige private Vorab-Präsentationen der Kollektion für Frühjahr/Sommer 2017 geben. Der große Umbruch soll dann im Februar 2017 vollzogen werden, wenn die gesamte Kollektion erstmals im großen Rahmen auf dem Laufsteg vor Endkunden und Pressevertretern vorgestellt und danach direkt in den Verkauf gehen wird.

CEO Daniel Grieder will "den Laufsteg näher an den Kunden heranrücken"

Mit der Umstellung will das Modehaus nach eigenen Worten die weltweite Strahlkraft der Modenschau im Rahmen der New York Fashion Week nutzen, um „den Kundinnen unmittelbare Zufriedenheit nach dem Motto ‚Buy Now. Wear Now.’ zu verschaffen“. Das Unternehmen erhofft sich dadurch erst einmal ökonomische Vorteile – Ziel ist, die Wachstumsraten mit Womenswear zu steigern. Gründer Tommy Hilfiger erklärte aber auch, dass die neue Strategie ganz im Sinne seiner ursprünglichen Pläne sei: Er habe immer darauf Wert gelegt, dass der Kunde „im Mittelpunkt des Geschäfts“ stehe und daher die Verbindung von Mode und Unterhaltung vorangetrieben. „Diese Philosophie war von Anfang an ein Teil meines Traums, unseren Kunden überall auf der Welt inspirierende, überraschende Modeerfahrungen zu ermöglichen“, erklärte er. Daher sei das neue Schauenkonzept, das den Endverbraucher direkt einbezieht, die „natürliche Fortsetzung des Ansatzes, den Runway zu demokratisieren“.

Mit seinen Plänen, „den Laufsteg näher an den Kunden heranzurücken“, habe das Unternehmen „die einmalige Chance, eine Führungsrolle zu übernehmen“, ergänzte CEO Daniel Grieder. „Das ist der nächste Schritt auf unserem Weg, den Entwicklungszyklus zu verkürzen und die unterschiedlichen Bedürfnisse von Verbrauchern, Einkäufern und Journalisten in Einklang zu bringen“, sagte er.

Foto: Tommy Hilfiger


PVH
Tommy Hilfiger