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Britische Regierung lehnt Empfehlungen für nachhaltigere Modebranche ab

Von Danielle Wightman-Stone

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Mode

Die Regierung hat alle Empfehlungen des im Februar veröffentlichten Berichts des parlamentarischen Ausschusses für Umweltfragen (EAC) zu Kleiderkonsum und Nachhaltigkeit „Fixing Fashion Report: Clothing Consumption and Sustainability“ abgelehnt.

Der Bericht forderte die Regierung auf, „das Zeitalter der Wegwerf-Mode“ durch mehrere Empfehlungen, die sich auf Umwelt- und Arbeitsmarktpraktiken beziehen, zu beenden; darunter die Einführung einer Gebühr von einem Penny (weniger als ein Cent) für jedes Kleidungsstück, um eine bessere Sammlung und Wiederverwertung von Kleidung zu finanzieren, sowie ein Verbot der Verbrennung oder Deponierung unverkaufter Bestände und obligatorische Umweltziele für Modehändler mit einem Umsatz von über 36 Millionen Pfund (mehr als 40 Millionen Euro). Alle Empfehlungen wurden von der britischen Regierung abgelehnt.

Die Vorsitzende des Ausschusses für Umweltfragen, Mary Creagh, sagte in einer Erklärung: „Modeproduzenten sollten gezwungen werden, die Berge von Abfällen zu beseitigen, die sie erzeugen. Die Regierung hat unseren Aufruf abgelehnt und damit bewiesen, dass sie zufrieden damit ist, Praktiken zu tolerieren, die die Umwelt belasten und Arbeitnehmer ausbeuten, obwohl sie sich gerade erst zu Netto-Null-Emissionszielen verpflichtet hat.“

„Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu wissen, dass die Kleidung, die sie kauft, nicht von Kindern oder Zwangsarbeitern produziert wird. Die Regierung hat jedoch unsere Empfehlungen zum Modern Slavery Act, die Modehändler zwingen würden, die Transparenz ihrer Lieferketten zu erhöhen, nicht angenommen.“

„Dies ist schlichtweg falsch. Der Ausschuss für Umweltfragen wird die Schritte, die die Regierung behauptet zu unternehmen, um die in unserem Bericht aufgedeckten Probleme anzugehen, sorgfältig verfolgen.“

Britische Regierung lehnt Empfehlungen ab, die die Modebranche zum Handeln zwingen würde

In Bezug auf den neuen Vorschlag zur ‘Extended Producer Responsibility’ (EPR), um Textilabfälle durch die Gebühr mit einem Penny pro Kleidungsstück für Hersteller zu belasten, sagte die Regierung, sie werde den Vorschlag „erwägen“, machte jedoch keine Angaben darüber, wann die Regelung eingeführt werden könnte, und erklärte, dass eine Beratung darüber bis 2025 dauern könnte.

Im Hinblick auf die Verhängung eines Verbots der Verbrennung oder Deponierung unverkaufter Bestände, die wiederverwendet oder recycelt werden könnten, lehnte die Regierung die Empfehlungen und sagte, dass sie glaubt, „positive Ansätze seien von Nöten, um Absatzmöglichkeiten für Alttextilien zu finden, anstatt nur ein Deponieverbot einzuführen“.

Die Regierung nahm auch nicht das Konzept der obligatorischen Umweltziele für Modehändler mit einem Umsatz von über 36 Millionen Pfund an, sondern es wurde festgestellt, dass Umweltschutzmaßnahmen durch ein freiwilliges, von der Branche gesteuertes Programm abgedeckt seien. Über dieses sagte der Ausschuss zu Umweltfragen, dass es „die Hinweise des Waste and Resources Action Programm (WRAP), dass die Auswirkungen der zunehmendem Menge an verkauften Kleidungsstücken die Effizienzeinsparungen bei Kohlenstoff und Wasser aufhebe“, nicht berücksichtige.

In Bezug auf die Notwendigkeit, dass die Modebranche zusammenkommen muss, um ihren Entwurf für eine Netto-Null-Emissionswelt vorzustellen, die ihren CO2-Ausstoß auf ein Niveau der ‘90er Jahre reduziert, sagte die Regierung, dass sie dies ablehne, und verwies auf die Unterstützung des freiwilligen Aktionsplans für nachhaltige Bekleidung (SCAP), der von WRAP zusammen mit der Branche geleitet wird und auf Ziele hinarbeitet, um CO2-Emissionen, den Wasserverbrauch und Abfallmengen zu reduzieren.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited UK. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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