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Digitalisierungshilfe für Modemarken: Frankreich macht es vor

Von Odile Mopin

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Mode

Die Auswirkungen der Coronakrise offenbarten auch die digitale Kluft in der Geschäftswelt. In der Modebranche waren die Marken, die während der Ausgangsbeschränkungen am besten gewappnet waren, diejenigen mit hoher digitaler Sichtbarkeit und Reichweite. Andere waren weniger gut aufgestellt. Der französische Verband der Damenmode (Fédération française du prêt-à-porter féminin), unterstützt von der Werbeagentur Defi, hat nun Maßnahmen ergriffen, um diese Kluft zu verringern.

Der Berufsverband lancierte einen Zuschuss, um die digitale Transformation von Modemarken und -unternehmen zu beschleunigen. Dieser Digital Amplification Plan (DAP), von dem vorerst 70 Unternehmen profitieren sollen (die Anträge sind zwischen dem 1. und 15. Juni an den Verband zu senden), ist in zwei Teile gegliedert. Der erste erfolgt in Form eines Zuschusses in Höhe von 1.500 Euro an Unternehmen, um sie bei den Themen ihrer Wahl zu unterstützen: Customer Relations, Entwicklung und der Sichtbarkeit der E-Commerce-Site, Digitalisierung von Kollektionen, Augmented Reality, Unterstützung im digitalen Marketing.

Die zweite Komponente bietet einen leichteren Zugang zu digitalen Partnern, je nach den spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Marken, die sich solidarisch zeigen und vergünstigte Bedingungen anbieten wollen.

Yann Rivoallan, einer der Initiatoren und Partner dieses DAP, ist im Vorstand der Fédération française du prêt-à-porter féminin und Mitbegründer von The Other Store. Seine Aufgabe besteht gerade darin, Marken bei der Digitalisierung zu unterstützen.

Er sagte gegenüber FashionUnited: "Aktuell fragen sich die Marken, wie sie ihren Lagerbestand, der teilweise schon aus der Mode gekommen ist, verkaufen können. Sie müssen auch die Sicherheit ihrer Kunden und Verkaufsteams gewährleisten und Regelungen für die sichere Wiederaufnahme von Publikumsverkehr einführen. Sie müssen sich daher so weit wie möglich transformieren, um das Beste aus der ihnen bevorstehenden Zeit zu machen, wenn die Customer Journey alles andere als frei ist. Schließlich geht es darum, kannibalistische Tendenzen und Rabattaktionen zu vermeiden. Die Dringlichkeit besteht daher darin, die Onlineverkäufe durch die Entwicklung von qualifiziertem Traffic und CRM (Customer Relationship Management, Anm. d. Red.) zu optimieren. Ebenfalls auf dem Programm steht ein Coaching-Programm für Online-Storemanager und die Verbesserung des Merchandisings. The Other Store wird seine eigenen Tools zur Verfügung stellen, wie beispielsweise Verkaufsanimationspläne, um die Krise flexibel und effizient zu bewältigen.

Neues Omnichannelbusiness

Nach Aussage des Managers geht es darum, einen "Livestream" für den Onlineverkauf zu erstellen, direkte Verbindungen zwischen Verkäufern und Kunden über soziale Netzwerke zu fördern, seine Ladenöffnungszeiten und Neuigkeiten auf Google Maps zu aktualisieren, Besuchstermine auszumachen und den Artikel vorzuschlagen, um eine exklusive Einkaufserfahrung zu bieten, und Besuche mit einem "Click&Reserve" in Verbindung mit einer einheitlichen Logistik zu ermöglichen.

Eine neue Ära der Bilder

Die Kreativen führen Live-Streams aus ihren Häusern, zeigen sich ohne ohne Maskenbildner oder Friseur. Jacquemus shootet Kampagnen über Facetime, Eva Longoria macht Werbung für L'Oréal von Zuhause aus, in der sie ihre grauen Wurzeln zeigt... Eine Premiere für einen Hollywoodstar.

Die Bilder werden authentischer, höchstens mit Instagram-Filtern, intimer, da sie zu Hause aufgenommen wurden, und nahbarer, da sie über die Live-Übungen im Fitnessstudio und in der Küche berichten. Auch Marken müssen ihren Teil zu dieser neuen Bilderwelt von Körper und Geist beitragen. Laurence Bras, Sézane und Des Petits Hauts haben der Branche den Weg gewiesen", schließt der Mitbegründer von The Other Store.

Bild : Yann Rivoallan

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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